Ehrenmal für gefallene Bundeswehrsoldaten eingeweiht - Mixa: Ehrendes Gedenken

Ein Ort der Trauer

Die beiden großen Kirchen haben das neue zentrale Ehrenmal der Bundeswehr als "Stätte des Gedenkens und Erinnerns" und Ort öffentlicher Trauer gewürdigt. Die beiden Militärbischöfe, der Augsburger Bischof Walter Mixa und der lippische Landessuperintendent Martin Dutzmann, segneten am Dienstag bei einer Andacht die Gedenkstätte im Berliner Bendlerblock.

 (DR)

Das Ehrenmal soll an jene Angehörigen der Bundeswehr erinnern, die bei der Ausübung ihrer Dienstpflichten für die Bundesrepublik ihr Leben verloren haben. Seit Gründung der Bundeswehr 1955 starben mehr als 3.100 Soldaten und Zivilbedienstete im Dienst.

Mixa betonte, das Ehrenmal solle «Ort der Erinnerung und des ehrenden Gedenkens für die Bundeswehr und die deutsche Gesellschaft als Ganze» werden. Es würdige den Einsatz der Bundeswehr und ihrer Kräfte für die Würde des Menschen, Recht und Freiheit, gebe aber keine Antwort auf die Frage nach dem Warum des Todes.

Es gehe, so Dutzmann, an dieser Stätte um dankbares Gedenken an die Toten, nicht um Heldenverehrung. Der Ort gedenke all jener, die ihr Leben für Staat und Gesellschaft eingesetzt hätten «zu Zeiten des Kalten Krieges, im Einsatz in Katastrophen und im Dienst für die Völkergemeinschaft».

An der Andacht vor der offiziellen Einweihung des Ehrenmals nahmen auch Bundespräsident Horst Köhler, Bundestagspräsident Norbert Lammert, Saarlands Ministerpräsident Peter Müller als Präsident des Bundesrates sowie Verteidigungsminister Franz-Josef Jung (CDU) und Kanzleramtsminister Thomas de Maiziere (CDU) teil. In seiner Predigt mahnte Dutzmann, die Gesellschaft müsse mehr Interesse für die Bundeswehr und ihre Anliegen zeigen. «Die verstorbenen und die lebenden Mitglieder unserer Streitkräfte haben einen Anspruch auf ein solches Interesse», so der Landessuperintendent. Die Bundeswehr leiste ihren Dienst schließlich im Namen aller Deutschen.

Bei dem Gottesdienst beteten die Bischöfe auch «für alle Opfer von Terror und ungerechter Gewalt». Sie seien auch Mahnung dazu, sich für Menschenwürde und Menschenrechte in aller Welt einzusetzen.

Derweil gab es auch kirchliche Kritik an der Gestaltung des Ehrenmals. Der leitende evangelische Militärdekan Armin Wenzel sprach in einem Interview der Berliner «tageszeitung» (Dienstag) von einer «Mischung aus sakralem und weltlichem Raum». Es handele sich jedoch um einen Ort staatlichen Gedenkens. Kirchliche Räume, so der Geistliche, stünden Trauernden an vielen Orten offen. Wenzel verwies darauf, dass der Architekt des Ehrenmals, Andreas Meck, gesagt habe, er habe den Raum kirchenähnlich schaffen wollen. «Da hätte ich die Grenze doch schärfer gezogen und den Raum lieber weltlich gestaltet».