Ehemaliges KZ und Vernichtungslager Auschwitz

 (DR)

Auschwitz ist zum Synonym für die Schoah geworden, den Massenmord am jüdischen Volk durch die Nationalsozialisten. In das größte deutsche Konzentrations- und Vernichtungslager nahe der polnischen Kleinstadt Oswiecim deportierten die Nationalsozialisten mindestens 1,3 Millionen Menschen aus ganz Europa. Mehr als eine Million Juden, etwa 140.000 Polen, Zehntausende Sinti und Roma sowie Tausende politische Häftlinge anderer Nationalität wurden zwischen 1940 und 1945 in das Lager Auschwitz-Birkenau gebracht.

Die Zahl der in Gaskammern, bei Massenerschießungen und durch die katastrophalen Lagerbedingungen Ermordeten wird auf 1,1 Millionen Menschen geschätzt. Im Lager arbeiteten rund 8.000 SS- und Gestapo-Leute. Bereits 1947 wurde in Auschwitz ein Museum zur Erinnerung an die Verbrechen gegründet, vor allem auf Initiative ehemaliger Häftlinge.

Seit 1979 Weltkulturerbe-Stätte

Das Gelände des Museums mit internationalem Bildungszentrum umfasst heute 191 Hektar. In einem Dialog- und Gebetszentrum arbeiten auch christliche Geistliche. Auf dem Gebiet des Museums befinden sich Reste der Häftlingsbaracken, Ruinen der Gaskammern und Krematorien sowie Dutzende Kilometer des ehemaligen Lagerzauns. Auch die Eisenbahnrampe, an der sofort nach der Ankunft Häftlinge für die Ermordung in den Gaskammern "selektiert" wurden, ist erhalten. Seit 1979 sind die Überreste des Doppellagers als Weltkulturerbe-Stätte eingetragen.

Besucherrekord

2014 besichtigten mehr als 1,53 Millionen Menschen das ehemalige deutsche Vernichtungslager im Süden Polens, mehr als je zuvor. Die Besucherzahl lag demnach im vergangenen Jahr um 104.000 über dem bisherigen Höchststand von 1,43 Millionen aus dem Jahr 2012 und um gut 200.000 über 2013. Fast drei Viertel der Gäste kamen aus dem Ausland; aus Deutschland reisten 75.000 Menschen an, 6.000 mehr als 2013. (kna/ Stand 26.01.15)