Egal wer neuer CDU-Chef in NRW wird – beide Kandidaten bekennen sich zum «C»

Christlich ist sicher

Bis Sonntag will die CDU in Nordrhein-Westfalen Düsseldorf den Nachfolger des scheidenden CDU-Landeschefs Jürgen Rüttgers finden. Die Kandidaten für den Vorsitz Partei sind Armin Laschet und Norbert Röttgen. Beide sind katholisch. Und beide bekennen sich zu einer christlichen Politik.

 (DR)

"Die christliche Botschaft von der unveräußerlichen Würde jedes einzelnen Menschen und das Gebot der Nächstenliebe ist das Beste, was einer Welt mit Krieg, Hass und Ungerechtigkeit angeboten werden kann", sagte Laschet am Dienstag (26.10.2010). Mit der Umsetzung der Bergpredigt "hätten wir eine bessere Welt".



Laschets Gegenkandidat, Bundesumweltminister Röttgen, erklärte, er bemühe sich "im Hier und Jetzt" nach der biblischen Bergpredigt zu handeln. Dabei müsse akzeptiert werden, "dass uns Menschen nur kleine Schritte auf diesem Weg möglich sind". Die Bergpredigt bedeute für ihn "Hoffnung auf die göttliche Verheißung von Frieden und Gerechtigkeit".



Formelle Wahl am 6. November

Die etwa 160.000 Mitglieder der NRW-CDU entscheiden in einer bis Sonntag laufenden Urabstimmung über den Nachfolger für den scheidenden CDU-Landeschef Jürgen Rüttgers, der sein Amt nach der Niederlage bei der Landtagswahl am 9. Mai aufgibt. Formell wird der neue Landesvorsitzende auf einem Landesparteitag am 6. November in Bonn gewählt.



Röttgen erklärte, für ihn habe das "C" im Parteinamen "eine sehr hohe Bedeutung". Die Stärke der CDU liege darin, dass sie mehr sei "als ein Verein zum Gewinnen von Wahlen und Ämtern". Die Christdemokraten bemühten sich um eine Politik auf Basis des christlichen Menschenbildes und unterschieden sich "durch einen klaren Wertekompass" von den übrigen Parteien. Zugleich räumte Röttgen aber ein, dass dieser Wertekompass in der Tagespolitik "nicht immer deutlich genug erkennbar" sei. "Daran müssen wir arbeiten", so der 45-jährige CDU-Politiker.



Laschet plädierte dafür, das christliche Menschenbild "in eine moderne Zeit" zu übersetzen. Weiter forderte der ehemalige NRW-Integrationsminister die Bundes-CDU auf, den Zuwanderungs-Kritiker Thilo Sarrazin nicht zu ignorieren: "Man muss sich mit ihm auseinandersetzen und ihn nicht ausschließen". Der 48-jährige CDU-Politiker betonte, seine fünfjährige Integrationspolitik in NRW sei "eine vorgezogene Antwort auf Sarrazin" gewesen. Integrationsdefizite müssten beseitigt und Migrantenkinder Aufstiegschancen durch Bildung erhalten. "Das ist eine Frage von volkwirtschaftlicher Bedeutung."