Herbstlaub ist nützlich!

Durch nackte Zweige fährt der Wind

Der farbenprächtige Herbst geht zu Ende, die Blätter sind gefallen. Viel zu schade ist es, das Laub einfach in die Mülltonne zu stopfen, denn kein Kompost ist feiner als der aus dem Laub der Bäume.

Weinlaub im Herbst / © St.Q.
Weinlaub im Herbst / © St.Q.

Sie haben ausgedient, die rund 200.000 Blätter, die allein an einer ausgewachsenen Buche den Sommer über Schatten spenden. Sie haben ausgedient und verabschieden sich mit großer Pracht: in strahlenden Gelb- und Rottönen fällt das Laub zu Boden. Oben am Baum wird es ihm schlichtweg zu kalt.

Das Chlorophyll verschwindet

Wird es Herbst und die Temperaturen sinken, nehmen die Bäumen weniger Wasser auf. Damit dann nicht unnötig Wasser verdunstet wird und somit der Baum zu vertrocknen droht, wirft er seine Blätter ab.
Vorher schon wird in den Blättern das Chlorophyll abgebaut, der grüne Farbstoff, der im Sommer die anderen gelb-roten Farbstoffe im Blatt, wie Carotine, Xanthophylle und Anthocyane überlagert. Diese Farben dominieren jetzt im Herbst. Und durch chemische Prozesse werden sogar noch zusätzlich rote Farbstoffe gebildet.

Leise fällt das Laub zu Boden, aber in großen Mengen. Da fragt sich so mancher Baumbesitzer und Gärtner, wohin damit? Ganz falsch ist es, das Laub in die Mülltonne zu packen oder in Müllsäcke. Ganz fatal ist es, das Laub mit "Laubsaugern" aufzusaugen. Das macht nicht nur Krach, der starke Sog vernichtet auch Kleinlebewesen wie Käfer, Spinnen, Tausendfüßer.
Am besten und einfachsten ist es, das Laub liegen zu lassen. Unter Bäumen und Sträuchern und auf Beeten ist das auch kein Problem. Im Gegenteil, die Pflanzen haben so einen praktischen Frostschutz und ebenso all die Kleinlebewesen.

Laubhaufen und Laubkompost

Auch für größere Laubmengen, die auf Wegen und Rasen zusammengerecht werden, gibt es eine einfache Lösung: irgendwo in einer Ecke des Gartens einen Laubhaufen auftürmen. Im Winter verkriecht sich darunter nicht nur gern der Igel: "Am eindrucksvollsten präsentiert sich so ein Reisighaufen dann im Frühjahr: Zaunkönig und Rotkehlchen, Erdkröte, Spitzmaus und ein Millionenheer an Insekten und Spinnen machen den Haufen zu einem richtigen "Tierhotel". – So wirbt der NABU für den Laubhaufen. Lauter Nützlinge können darin überwintern, bevor sie sich dann im Frühjahr wieder richtig nützlich machen.

Wer einen Laubhaufen mit anderen Gartenabfällen vermischt, damit das Laub nicht so pappt, türmt für die Tiere einen idealen Hügel auf. Aber zugleich ist das auch schon der Ansatz für einen wertvollen Laubkompost, der dann bis zum nächsten Herbst zur Blumenerde verrottet:
Verschiedenes Laub mischen und am besten häckseln, Reisig und etwas Erde untermischen und etwas Hornmehl zugeben. Ideal geeignet ist das Laub z.B. von Buche, Birke, Apfel, Esche und Haselnuss. Bei Blättern mit hohem Gerbstoffanteil wie von Eiche, Platane, Walnuss oder Kastanie etwas Algenkalk zugeben. Den so gemischten Haufen mit Erde abdecken, im Frühjahr einmal umsetzen. Und im nächsten Herbst dann verwenden.

Bester Humus ist das. Und wenn der Gärtner dann auf seiner Forke gestützt vor dem Laubhaufen steht, kommen ihm ganz von selbst die Gedanken, dass in so einem prallen Haufen voller totem Laub jede Menge fruchtbares Leben steckt, und dass das Leben eben so ist mit seinem Auf und Ab, mit seinem Stirb und Werde.

Tipps vom NABU zum Laubhaufen

Eine Anleitung zum Laubkompost von der Stadt Karlsruhe


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