Düsseldorfer Ausstellung würdigt Paul Gerhardt

Eine Art Love-Affair

Paul Gerhardt gilt als bedeutendster evangelischer Dichter von Kirchenliedern in deutscher Sprache. Seine Werke werden auch in Gottesdiensten anderer Konfessionen gesungen und sind in viele Sprachen übersetzt. 2007 ist das Paul-Gerhardt-Jahr. In Düsseldorf wurde nun eine Ausstellung zu seinen Ehren eröffnet: eine Hommage.

 (DR)


Eine Art "Love-Affair"
Die Ausstellung "Ein Gast auf Erden" zu Ehren des protestantischen Lieddichters Paul Gerhardt (1607-1676) ist am Donnerstagabend im Kulturzentrum FFFZ der Evangelischen Kirche im Rheinland (EKiR) eröffnet worden. Die Ausstellung sei eine Hommage zeitgenössischer Künstler an den vor 400 Jahren geborenen barocken Dichter, sagte die Kulturbeauftragte der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Petra Bahr, bei der Vernissage in Düsseldorf.

Der rheinische Präses Nikolaus Schneider betonte in seiner Begrüßungsrede, dass die an den barocken Lieddichter erinnernde Ausstellung zeige, "auf welchen Schultern wir stehen". Wie er selbst hätten viele Gemeindeglieder eine persönliche Beziehung zur Dichtkunst Paul Gerhardts entwickelt - eine Art "Love-Affair".

Bis zum 16. September täglich geöffnet
Die Ausstellung im Kulturforum FFFZ zeigt Auftragsarbeiten von fünf renommierten Künstlern, die Paul Gerhardts barocke Liedtexte in Grafiken und Malerei aufgearbeitet haben. Zu sehen sind unter anderem die "Hommage à Paul Gerhardt" des Max-Beckmann-Preisträgers Arnulf Rainer, Acrylmalereien des Leipziger Künstlers Michael Triegel und eine Grafik-Serie des Jenaer Nachwuchskünstlers Robert Weber.

Außerdem zeigt die Ausstellung tuschierte Passionssalven von Volker Stelzmann und Holzschnitte des Berliner Künstlers Harald Gnade.

Die Ausstellung ist bis zum 16. September täglich von 9 bis 17 Uhr im FilmFunkFernsehZentrum (FFFZ) der rheinischen Kirche in Düsseldorf zu sehen. Zur Ausstellung ist das von Petra Bahr und Christhard-Georg Neubert herausgegebene Buch "Ein Gast auf Erden. Annäherungen an Paul Gerhard" erschienen.

Gerhardts Lieder gehören zum Weltkulturerbe
Der evangelische Kirchenlied-Dichter und Pfarrer Paul Gerhardt  wurde 1607 in Gräfenhainichen bei Wittenberg geboren und starb 1676 in Lübben im Spreewald. Gerhardts Lieder gehören zum Weltkulturerbe und werden in vielen Sprachen gesungen.

Lieder mit seinen Texten finden sich auch im katholischen Gebets- und Gesangbuch "Gotteslob". Zu Gerhardts bekanntesten Werken gehören "O Haupt voll Blut und Wunden", "Lobet den Herren" und "Ich steh an deiner Krippe hier".