Drogenrazzia in Sri Lanka und Schutz von Kirchen

Sicherheitskräfte werden abgezogen

In Sri Lanka zeigen Polizei und Militär an Weihnachten starke Präsenz. Neben dem Schutz von Kirchen in dem mehrheitlich buddhistischen Inselstaat nahmen die Sicherheitskräfte bei einer landesweiten Drogenrazzia 15.000 Personen fest.

Gläubige in Sri Lanka beten. / © Gregory A. Shemitz/CNS photo (KNA)
Gläubige in Sri Lanka beten. / © Gregory A. Shemitz/CNS photo ( KNA )

Unter den Festgenommenen seien auch 1.000 Drogenabhängige gewesen, die zur Zwangsrehabilitierung in eine vom Militär geführte Einrichtung eingeliefert worden seien, berichteten Medien. Bei der Razzia seien zudem 440 Kilo verschiedener illegaler Drogen wie Cannabis und Heroin beschlagnahmt worden. Weitere Maßnahmen sollten aber an den Weihnachtstagen ausgesetzt werden, weil die Sicherheitskräfte für den Schutz von Kirchen benötigt würden. Nach dem 26. Dezember würden die Razzien dann fortgesetzt.

Menschenrechtsanwälte kritisierten die Razzien als illegal, weil sie ohne Durchsuchungsbefehle durchgeführt worden seien. Drogenkonsum und -handel sind in Sri Lanka verbreitet, obwohl in dem südasiatischen Land Drogenkriminellen die Todesstrafe droht. Im Gegensatz zur offiziellen Lehre der katholischen Kirche zur Todesstrafe hatte der Erzbischof von Colombo, Kardinal Malcolm Ranjith, im Juli 2018 die Wiedereinführung der Todesstrafe für Drogenhändler begrüßt.

Verschärfte Sicherheitsmaßnahmen für Kirchen

Unterdessen kündigte die srilankische Polizei verschärfte Sicherheitsmaßnahmen für Kirchen an Heiligabend und am Ersten Weihnachtstag an. An Ostern 2019 waren bei Bombenanschlägen auf drei Kirchen in der Hauptstadt Colombo 269 Menschen ums Leben gekommen und 500 verletzt worden. Täter waren islamistische Terroristen. 

Die Drahtzieher des Terrors konnten aber bis heute nicht ermittelt werden. Kardinal Ranjith als auch viele Sicherheitsexperten äußern bis heute den Verdacht, dass die damalige Regierung Sri Lankas aus machtpolitischen Gründen ihre Hand bei den Anschlägen im Spiel hatte.

Quelle:
KNA