Dreitägige Staatstrauer um Erdbebenopfer in China - Hilfe erreicht auch die letzten Dörfer

"Trauer und Nervosität"

Eine Woche nach dem verheerenden Erdbeben hat in China eine dreitägige Staatstrauer begonnen. Millionen Chinesen gedachten mit drei Schweigeminuten am Montag der vermutlich mehr als 50.000 Todesopfer. Rettungskräfte sind unterdessen bis in die letzten verwüsteten Dörfer vorgedrungen.

 (DR)

Auf die Minute genau eine Woche nach dem Beben, heulten im ganzen Land die Sirenen und die Menschen hielten inne.  Die Staatstrauer begann mit der morgendlichen Flaggenzeremonie bei Sonnenaufgang am Platz des Himmlischen Friedens. Die Flaggen wehen im ganzen Land auf Halbmast, Vergnügungsveranstaltungen sind abgesagt. Auch der olympische Fackellauf wurde unterbrochen.

Caritas weitet Einsatz in China aus
Wie das katholische Hilfswerk Caritas international am Freitag in Freiburg mitteilte, sind weitere 30 Helfer der lokalen Partnerorganisation "Jinde Charities" im Katastrophengebiet eingetroffen, um die Arbeit von kirchlichen Mitarbeitern und Freiwilligen zu unterstützen. "Der Schwerpunkt unserer Arbeit vor Ort liegt vor allem im psycho-sozialen Bereich", erklärt Christina Grawe von Caritas international im domradio-Interview. Sie gehört zusammen mit einem deutschen Kollegen zu den ersten europäischen Helfern, die ins
Katastrophengebiet reisen konnten.

"Wir haben Schwestern in den Krankenhäusern, Flüchtlingslagern und in den zerstörten Gebieten, die für die Menschen einfach Ansprechpartner sind." Diese Betreuung sei besonders wichtig, denn momentan herrsche Trauer und Nervosität. Die Angst vor neuen Beben ist groß. "Auch in den Städten, die noch nicht zerstört sind, schlafen die Leute auf der Straße", so Grawe.

Nach eigenen Angaben finanziert Caritas international den Hilfseinsatz der lokalen Partner mit 100.000 Euro. Am dringendsten benötigt würden sauberes Trinkwasser, Lebensmittel und Medikamente. Diese Hilfsgüter würden aus Chongqing in das Katastrophengebiet transportiert. "Es gilt jetzt, schnell zu sein, um die Katastrophe nach der Katastrophe durch den Ausbruch von Seuchen zu verhindern", sagte Caritas-Asienexperte Wolfgang Gerstner, der sich vor Ort aufhält.

Hinweis: Spenden auf das Konto 202 von Caritas international bei der Bank für Sozialwirtschaft Karlsruhe, BLZ 660 205 00, oder online unter: www.caritas-international.de. Stichwort: "Erdbebenhilfe China".