Beim zweiten Teil in Münster solle erörtert werden, was das Konzil vor 1.700 Jahren in Nizäa für die innere Vielfalt des Christentums sowie das Verhältnis zu Judentum und Islam bewirkt hat, so der Münsteraner Dogmatiker Michael Seewald. Er veranstaltet die Doppelkonferenz gemeinsam mit dem Dekan der Theologischen Fakultät der Päpstlichen Universität Gregoriana in Rom, Philipp G. Renczes.
"Das Bekenntnis des ersten gesamtkirchlichen Konzils der Geschichte ist bis heute für die katholische Kirche sowie die orthodoxen und die meisten protestantischen Kirchen von grundlegender Bedeutung. Interreligiös betrachtet, vor allem was die jüdisch-christlichen und die christlich-islamischen Beziehungen angeht, hat Nizäa komplexe Fragen aufgeworfen, die wir auf der Konferenz interdisziplinär bearbeiten", so Seewald.
Experten aus der ganzen Welt
Auf der Konferenz vom 15. bis 17. Oktober sprechen Experten aus Theologien, Philosophie, Geschichte, Judaistik und Islamwissenschaft. Unter ihnen sind der Generalsekretär der Internationalen Theologischen Kommission Piero Coda (Italien), der Judaist Alfred Bodenheimer (Schweiz), die Islamwissenschaftlerin Nadine Abbas (Libanon), der anglikanische Theologe Ben Quash (Großbritannien), die evangelische Theologin Friederike Nüssel aus Heidelberg und der französische Religionsphilosoph Vincent Holzer.
Die Doppelkonferenz mit dem Titel "The Confession of the Council of Nicaea: History and Theology" verbindet neue Forschungen zum Konzil als Politikereignis mit systematisch-theologischen Forschungen.