Doppelkonferenz zu Konzil von Nizäa wird in Münster fortgesetzt

1.700 Jahre Konzil von Nizäa

Eine internationale Doppelkonferenz zum Konzil von Nizäa wird ab dem 15. Oktober in Münster fortgesetzt. Bei dem ersten Teil der Konferenz im Februar in Rom ging es um historische, philologische und philosophische Fragen des Konzils.

Sankt-Paulus-Dom in Münster. / © Jörg Loeffke (KNA)
Sankt-Paulus-Dom in Münster. / © Jörg Loeffke ( KNA )

Beim zweiten Teil in Münster solle erörtert werden, was das Konzil vor 1.700 Jahren in Nizäa für die innere Vielfalt des Christentums sowie das Verhältnis zu Judentum und Islam bewirkt hat, so der Münsteraner Dogmatiker Michael Seewald. Er veranstaltet die Doppelkonferenz gemeinsam mit dem Dekan der Theologischen Fakultät der Päpstlichen Universität Gregoriana in Rom, Philipp G. Renczes.

Nizänisches Glaubensbekenntnis / © Andrea Krogmann (KNA)
Nizänisches Glaubensbekenntnis / © Andrea Krogmann ( KNA )

"Das Bekenntnis des ersten gesamtkirchlichen Konzils der Geschichte ist bis heute für die katholische Kirche sowie die orthodoxen und die meisten protestantischen Kirchen von grundlegender Bedeutung. Interreligiös betrachtet, vor allem was die jüdisch-christlichen und die christlich-islamischen Beziehungen angeht, hat Nizäa komplexe Fragen aufgeworfen, die wir auf der Konferenz interdisziplinär bearbeiten", so Seewald.

Experten aus der ganzen Welt

Auf der Konferenz vom 15. bis 17. Oktober sprechen Experten aus Theologien, Philosophie, Geschichte, Judaistik und Islamwissenschaft. Unter ihnen sind der Generalsekretär der Internationalen Theologischen Kommission Piero Coda (Italien), der Judaist Alfred Bodenheimer (Schweiz), die Islamwissenschaftlerin Nadine Abbas (Libanon), der anglikanische Theologe Ben Quash (Großbritannien), die evangelische Theologin Friederike Nüssel aus Heidelberg und der französische Religionsphilosoph Vincent Holzer.

Die Doppelkonferenz mit dem Titel "The Confession of the Council of Nicaea: History and Theology" verbindet neue Forschungen zum Konzil als Politikereignis mit systematisch-theologischen Forschungen.

Erstes Ökumenisches Konzil in Nizäa

2025 wird ein wichtiges Jahr für die weltweite Christenheit. Gefeiert wird das 1.700. Jubiläum des Ersten Ökumenischen Konzils in Nizäa. 

Die Versammlung begann wahrscheinlich im Mai des Jahres 325 und war wegweisend für die Entwicklung des Christentums. Sie sollte theologischen Streit beilegen und die Einheit der Kirche fördern. 

Das Treffen behandelte zudem wichtige Fragen wie die Festlegung des Osterdatums. Seit dem Konzil kommen Bischöfe zusammen, um Glaubensfragen zu klären. Es gilt als die erste ökumenische Debatte der frühen christlichen Kirche.

Erstes Konzil von Nicäa im Jahr 325 (KNA)
Erstes Konzil von Nicäa im Jahr 325 / ( KNA )
Quelle:
KNA