"Doors"-Sänger Jim Morrison über die Kunst und den Tod

 (DR)

"Light My Fire", "Break on Through (To the Other Side)" oder "L.A. Woman" – die amerikanische Band "The Doors" hat einige große Hits hinterlassen. Wichtiger als Verkaufszahlen war Sänger Jim Morrison, der in diesem Jahr 75 Jahre alt geworden wäre, die Auseinandersetzung mit Kunst und Poesie. Die Katholische Nachrichten-Agentur (KNA) dokumentiert einige seiner Aussagen.

Über sich selbst: "Ich sehe mich selbst als intelligenten, sensiblen Menschen mit der Seele eines Clowns – die mich stets dazu bringt, es im entscheidenden Moment zu vergeigen."

Über Religion: "Deine politische Überzeugung oder deine Religion ist das, wofür du am meisten Zeit opferst. Es kann eine Frau sein. Es kann eine Droge sein. Es kann Geld, Alkohol oder Literatur sein."

Über den Tod: "Das erste Mal, das mir der Tod begegnet ist ... meine Eltern, meine Großeltern und ich fuhren in der Dämmerung durch die Wüste. Ein Wagen mit Indianern muss mit einem anderen Auto kollidiert sein - über den Highway verstreut lagen Indianer, die verbluteten. Ich war ein Kind, also musste ich im Auto bleiben, als mein Vater und mein Großvater nach ihnen sahen. Ich konnte nichts sehen, nur merkwürdige rote Farbe und herumliegende Menschen, aber ich wusste, dass etwas passierte, weil ich die Stimmung der Menschen um mich spürte. Plötzlich wurde mir klar, dass sie auch nicht besser als ich verstanden, was hier vorging. Das war das erste Mal, das ich Angst verspürte."

Über Konzerte: "Der einzige Moment, in dem ich mich wirklich öffne, ist auf der Bühne. Da oben fühle ich eine spirituelle Kraft."

Über Musiker: "Kleine Kinder sind wie Hunde, sie laufen herum, fassen Dinge an, singen ein Lied. Schauspieler verhalten sich genauso, und Musiker ebenfalls. Man liebt es, ihnen zuzusehen, weil Menschen so sein sollten – frei, wie Tiere. Tiere bauen keine Kriegswaffen und investieren Millionen, um ein Land anzugreifen, dessen politische Ideen nicht mit ihren eigenen übereinstimmen."

Über Dichtung: "Wenn meine Gedichte irgendein Ziel verfolgen, dann das, die Menschen von den Begrenzung zu befreien, in der sie sehen und fühlen."

Über Fotografie: "Gibt es irgendetwas Schlimmeres als ein schlechtes Foto? Du weißt, das bist du nicht, aber jemand hat entschieden, dich so zu betrachten."

Über Kunstformen: "Musikalben haben mehr Einfluss als jede andere Kunstform. Jeder mag sie, und manche hört man sich an die 50 Mal an. Man kann die eigene mentale Entwicklung anhand von Alben nachvollziehen."

Über Kultur: "Die Misere der Kultur des 20. Jahrhunderts ist die Unfähigkeit, die Realität zu fühlen. Die Leute hängen sich an das Fernsehen, an Seifenopern, Filme, Rockidole, und sie haben große Gefühle für Symbole. In der Realität ihres eigenen Lebens jedoch sind sie emotional tot."