Pilgeramt aus dem Kölner Dom

Domwallfahrt im Zeichen der Flüchtlingsnot

In diesem Jahr ist etwas anders bei der Domwallfahrt. Es steht ein Boot im Dom, darauf machte Domdechant Robert Kleine beim Pilgeramt aus dem Kölner Dom aufmerksam. domradio.de übertrug das Pilgeramt.

Barmherzigkeit (DR)
Barmherzigkeit / ( DR )

Die Pilgermesse am ersten Abend der Domwallfahrt feierte Dom- und Stadtdechant Robert Kleine besonders mit den Kölner Gemeinden.

Die diesjährige Domwallfahrt steht ganz im Zeichen des außerordentlichen Heiligen Jahres der Barmherzigkeit, das Papst Franziskus ausgerufen hat, sowie der Flüchtlingsnot. Die Werke der Barmherzigkeit sind sehr konkret: Gemäß dem Matthäus-Evangelium gehört dazu auch, Hungrige zu speisen und Durstige zu tränken. Und wer sich als Pilger auf den Weg macht, erfährt durchaus noch mal "am eigenen Leib", was es heißen kann, Hunger und Durst zu haben, wenn die Vorräte zu Ende gehen und ein Rastplatz nicht in Sicht ist. Wenn auch nur für kurze Zeit.

Tradition aus dem Mittelalter

Die mittelalterliche Tradition der Domwallfahrt wurde nach dem Weltjugendtag 2005 wieder aufgenommen. Im Mittelpunkt steht der Pilgerweg, der unter dem Dreikönigenschrein in der Kathedrale hindurchführt. Startpunkt für den Pilgerweg durch den Dom ist diesmal das Hauptportal des Doms, das als "Heilige Pforte" durchschritten wird.

Schlusspunkt bildet die Kapelle der Barmherzigkeit, wo nach Fronleichnam das Flüchtlingsboot aus Malta als Mahnmal für mehr Hilfe aufgestellt worden war. Dahinter zeigen dokumentarische Bilder Menschen auf der Flucht über das Mittelmeer. Die Aufnahmen erscheinen direkt auf der Steinwand der Kathedrale.

"Nacht der Versöhnung"

Während der Domwallfahrt unter dem Motto "reich beschenkt" wird es am Freitagabend zwischen 21.00 und 24.00 Uhr eine "Nacht der Versöhnung" geben. Es besteht die Gelegenheit, sich in der Kathedrale eine Auszeit zu gönnen.

Musikalisch gestaltet wird die Nacht mit einem eigens für diesen Anlass geschriebenen Werk der Komponistin Dorothee Hahne aus Bonn. Zusätzlich regen außergewöhnliche Bilder des Weltraumteleskops Hubble dazu an, die Schöpfung zu erfahren. Die Besucher können auch mit Priestern ins Gespräch kommen.

Der Kölner Erzbischof, Kardinal Rainer Maria Woelki, zelebriert am Sonntag einen Gottesdienst im Dom. Ihren Abschluss findet die Wallfahrt am späten Nachmittag bei einer Vesper mit Dompropst Gerd Bachner.

 


Quelle:
DR , KNA