DOMRADIO.DE-Redakteur empfängt Admissio

"Mit dem Nachnamen Kelch - das passt"

Was im Jahr 2018 mit "Theologie im Fernkurs" begann, setzte sich 2022 mit der Ausbildung zum Diakon mit Zivilberuf fort. DOMRADIO.DE-Redakteur Oliver Kelch folgte seiner Berufung und hat am Welttag der Armen die Admissio empfangen.

Autor/in:
Oliver Kelch
Admissio im Priesterseminar Münster am 16.11.2025. / © Oliver Kelch (DR) (DR)
Admissio im Priesterseminar Münster am 16.11.2025. / © Oliver Kelch (DR) ( DR )

Es war ein bewegender Moment in der Borromäus-Kapelle des Priesterseminars Münster: Weihbischof Wilfried Theising überreichte mir nach der erfolgten Admissio die Urkunde und schmunzelte: "Mit dem Nachnamen Kelch – das passt doch für das Diakonat!" Ein herzliches Lachen ging durch die Kapelle. Für mich war das nicht nur ein humorvoller Augenblick, sondern auch ein Zeichen: Gott schreibt mitunter die besten Geschichten. 

Vor acht Jahren wollte ich eigentlich nur besser verstehen, was die Predigt mir sagen soll. Ich startete 2018 ein Fernstudium bei "Theologie im Fernkurs". 2021 fiel dann meine Entscheidung zur Ausbildung zum Diakon "wie vom Himmel". Seitdem bereite ich mich im Bistum Münster intensiv auf die bevorstehende Weihe im November 2026 vor.

DOMRADIO.DE-Redakteur Oliver Kelch empfängt die Admissio von Weihbischof Wilfried Theising. / © Simon Kelch
DOMRADIO.DE-Redakteur Oliver Kelch empfängt die Admissio von Weihbischof Wilfried Theising. / © Simon Kelch

Die Feier am vergangenen Sonntag war geprägt vom feierlichen Einzug mit Weihrauch, der Vorstellung der Diakonatsbewerber, vielen musikalischen Einlagen und der spürbaren Gemeinschaft. Familie, Freunde, Wegbegleiter und mit mir zehn weitere Männer, die den Dienst des Diakons anstreben, füllten das Priesterseminar. Auch mein ehemaliger sowie mein aktueller Heimatpfarrer waren anwesend. Diese Nähe hat mich tief berührt. In mir war eine Mischung aus Dankbarkeit und Demut – und die Gewissheit: Es ist gut und richtig, diesem Ruf zu folgen.

Diakonat und Zivilberuf

Die Admissio ist mehr als ein formaler Schritt. Sie ist die kirchliche Anerkennung, dass ich mich auf den Weg zum Diakonat mache. Als Diakon mit Zivilberuf bedeutet das: Ich bleibe mitten in der Welt, in meinem Beruf, und bringe die Perspektive des Evangeliums dorthin, wo Menschen leben und arbeiten. Das ist kein "Nebenbei-Dienst", sondern eine Brücke zwischen Kirche und Gesellschaft. "Ich bin bereit!" - dieser Satz unterstreicht den Willen der Diakonatsbewerber, den Weg weiter zu gehen.

Oliver Kelch / © Nicolas Ottersbach (DR)
Oliver Kelch / © Nicolas Ottersbach ( DR )

Der Diakon ist Zeichen dafür, dass Kirche nicht nur im Kirchenraum stattfindet, sondern an den Rändern, bei den Armen, bei denen, die fernstehen. Am Welttag der Armen erinnerte Weihbischof Theising daran: Diakone seien gerufen, dorthin zu gehen, wo andere nicht hingehen. Das nehme ich mir zu Herzen. Klassische Aufgaben wie Taufen und Trauungen gehören dazu – aber mein Blick geht weiter: Menschen erreichen, die keinen Bezug zur Kirche haben.

Neue Wege: Kirche digital und kreativ

Ich bin überzeugt: Die Zukunft der Pastoral liegt auch in neuen Formaten. Podcasts, Social Media, DJ-Gottesdienste – all das sind Chancen, um Glauben erfahrbar zu machen. Meine Podcast-Impulse haben täglich bis zu 1.000 Abrufe und einige TikTok-Videos erzielten schon fünfstellige Werte. Ich erlebe meinen Weg als Brücke: zwischen Kirche und Medien, zwischen Podcast und Kirchraum. Die Admissio stärkt mich, diese Rolle bewusst zu leben. 

Insgesamt elf Männer empfingen am Welttag der Armen im Bistum Münster die Admissio und bereiten sich auf das Diakonat vor. / © Simon Kelch (DR)
Insgesamt elf Männer empfingen am Welttag der Armen im Bistum Münster die Admissio und bereiten sich auf das Diakonat vor. / © Simon Kelch ( DR )

Das Radio lebt davon, dass Menschen, Geschichten erzählen – Bilder im Kopf erzeugen. Die Kirche braucht, denke ich, auch Menschen, die Geschichten erzählen – echte Glaubensgeschichten. Das Diakonat ist für mich ein Teil davon.

Kirche muss sich trauen, Neues wagen. Nicht als Event, sondern als Begegnung mit Gott in einer Sprache, die Menschen verstehen. Kirche darf kreativ sein, ohne ihre Mitte zu verlieren.

Die Admissio war für mich ein Startpunkt, kein Ziel. Viele Gedanken und Ideen sind in meinem Kopf – und die Freude, diesen Weg zu gehen. Mit dem Kelch im Namen und der Berufung im Herzen. Am 15. November 2026 findet die Weihe zum Diakon statt, dann im Dom zu Münster. Und auch da werde ich sagen: "Ich bin bereit!"

Diakon/Diakonat

Das Diakonen-Amt ist eines der ältesten der Kirche und steht zunächst für soziale Verantwortung. Der Begriff Diakon leitet sich vom griechischen Wort "diakonos" ab und bedeutet Diener oder Helfer. In der römischen Kirche der ersten Jahrhunderte wirkten Diakone in der Armen- und Krankenpflege oder als Gehilfen des Bischofs in der Gemeindeverwaltung und beim Gottesdienst.

Eine Diakonstola / © Harald Oppitz (KNA)
Eine Diakonstola / © Harald Oppitz ( KNA )
Quelle:
DR

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