domradio-Reporter unterwegs in Rio

Die Vorzeige-Favela

Auf persönlichen Wunsch besucht Franziskus in Brasilien auch benachteiligte Menschen, viele von ihnen leben in den rund 200 Armenvierteln Rios. domradio.de-Reporterin Hilde Regeniter über die Vorzeige-Favela Santa Marta.
 

Die Favela Santa Marta (DR)
Die Favela Santa Marta / ( DR )

Die Favela Santa Marta war das erste befriedete Armenviertel von Rio de Janeiro. Erst bezog die Staatsmacht Posten, jetzt patrouilliert eine Friedenspolizei.

Ursprünglich ist "Favela" eine brasilianische Kletterpflanze. Das Wort für ein Armenviertel erklärt sich so: Die meisten Armenviertel in den großen Städten Brasiliens ziehen sie sich die Hügel hinauf, also sie klettern quasi an den Hügeln hinauf. Wie die Pflanze.

Lange Zeit machten diese Favelas vor allem Schlagzeilen, weil dort erbitterte Bandenkriege geführt wurden, Drogen, Geldwäsche. Am Ende siegte immer der Stärkere.  Seit ein paar Jahren nun hat die Regierung Brasiliens einen Prozess zur Befriedung dieser Armenviertel angestoßen. Erst schickten sie das Militär fürs ganz Grobe und dann die Befriedungspolizei hinterher, die "Policia Pacificadora". Obwohl die "Policia Pacificadora" selbstverständlich höchst umstritten ist, gebracht hat ihre Gegenwart schon heute viel. Das jedenfalls sagen zumindest Kirchenvertreter, die sich schon lange ums Leben der Leute in den Favelas kümmern. Rund 700 solcher Armenviertel gibt es in der Stadt am Zuckerhut, nur 25 davon sind bisher befriedet.


Reporterin Hilde in Rio (DR)
Reporterin Hilde in Rio / ( DR )
Quelle:
DR