Dompropst und Metropolitankapitel mit Überraschungsgeschenk

150 Jahre Kölner Domchor

Am Freitag feierte der Kölner Domchor das 150-jährige Jubiläum seiner Gründung im Jahr 1863. Das Pontifikalamt im Kölner Dom wurde vom Kölner Erzbischof Joachim Kardinal Meisner zelebriert. Für den Chor gab es ein ganz besonderes Geschenk.

Domkapellmeister, Komponist  und Dompropst (Erzbistum Köln)

Der Domchor sang die Missa super Dixit Maria von Hans Leo Hassler und das Offertorium O quam gloriosum von Tomas Luis da Vittoria. Mit der Auswahl dieser Werke schlug der Chor bewusst einen Bogen in seine Gründungszeit, denn es waren genau diese beiden Kompositionen, mit denen der Chor auf den Tag genau vor 150 Jahren, am 1. November 1863, in die Öffentlichkeit trat.

Beim anschließenden Festakt im Maternushaus überreichte Dompropst Dr. Norbert Feldhoff dem Kölner Domchor sowie dessen Leiter, Domkapellmeister Prof. Eberhard Metternich, als Überraschung eine Komposition, die das Metropolitankapitel des Domes im Mai dieses Jahres anlässlich des Chorjubiläums in Auftrag gegeben hatte: Naji Hakim, einer der derzeit gefragtesten Komponisten geistlicher Musik vertonte eigens für den Kölner Dom die Worte des 122. Psalms „Laetatus sum“.

Der in Frankreich lebendende, gefeierter Orgelvirtuose und weltweit anerkannter Komponist war beim Festakt und der Überreichung seines Werkes persönlich anwesend. Domkapellmeister Eberhard Metternich nahm das Überraschungsgeschenk mit großer Freude entgegen. Er wird mit dem Kölner Domchor nun das Werk einstudieren und bald zur Uraufführung bringen.

Das Kölner Metropolitankapitel setzt mit der Auftragskomposition einen ganz neuen Akzent in der Musikpflege an seiner Kathedrale: zur ersten Mal in der neueren Geschichte bestellte es selbst Musik zum Gebrauch in der Domliturgie. Finanziert wurde die Auftragskomposition durch die 2011 gegründete Kulturstiftung Kölner Dom.

Die Komposition ist für einen vierstimmigen gemischten Chor mit zwei Orgeln und dem fakultativen Gebrauch der „Pretiosa“-Glocke des Kölner Domes geschrieben. Die „Pretiosa“ wurde 1448 von Christian Cloit und Heinrich Brodermann in Köln gegossen; sie läutet den Schlagton g°, wiegt ca. 10.500 kg, und besitzt einen Durchmesser von rund 2,4 m. – So musiziert hier der Kölner Domchor gemeinsam mit der „ältesten Musikerin“ des Kölner Domes, und stellt sich so bewusst in die Tradition einer musikalischen Kontinuität der Kölner Kathedrale. In seiner Anlage einer festlichen Introitus-Motette stellt die Neuschöpfung Hakims auch eine Hommage an die weltberühmte Vertonung des Psalmes von Ch. H. Parry „I was glad“ dar, die im Jahr 1902 zur Krönung König Edwards VII. entstand.

Im kommenden Jahr wird das Werk im Verlag Schott Music, Mainz erscheinen und im Handel erhältlich sein; für Aufführungen außerhalb des Kölner Domes ist das Werk auch mit nur einer Orgel spielbar.


Quelle: