Dominikaner in Düsseldorf feiern 150-jähriges Bestehen

Im Herzen der Altstadt

Mit einer Ausstellungseröffnung ist das 150-jährige Bestehen des Dominikanerordens in Düsseldorf gefeiert worden. Bis zum 5. September stehen aus Anlass des Jubiläums Vorträge, eine Theateraufführung und ein Festhochamt mit dem Kölner Erzbischof Joachim Kardinal Meisner auf dem Programm.

 (DR)

Die umfangreiche Ausstellung zeigt unter anderem eine ganze Reihe von Reliquien des Klosters St. Joseph. So beinhaltet eine kleine Brosche etwa Reliquien der «40 bedeutendsten männlichen und weiblichen Heiligen». Besucher erfahren anhand von Ölgemälden, Zeichnungen, alten Büchern und Fotografien alles über die 150 Jahre, die die Predigerbrüder der Dominikaner in Düsseldorf tätig sind.

Erste dauerhafte Wiederansiedlung
Der 1860 gegründete Düsseldorfer Konvent St. Joseph war die erste dauerhafte Wiederansiedlung der Dominikaner im damaligen deutschen Reich, wie der Historiker des Ordens, Pater Michael, am Donnerstagabend erklärte. Zuvor waren im Verlauf der Säkularisation zu Beginn des 19. Jahrhunderts alle Dominikanerkonvente in Deutschland durch den Staat aufgehoben worden. Die Kirche St. Andreas im Herzen der Düsseldorfer Altstadt ist das einzige frühbarocke Gotteshaus in der Region, hieß es weiter. Derzeit gehören elf Patres zur Gemeinschaft der Dominikaner in Düsseldorf.

Das 19. Jahrhundert war nach den Worten von Pater Michael für die katholische Kirche in Düsseldorf eine Zeit gewaltiger Umbrüche. Um mit der Bevölkerungszunahme Schritt halten zu können, wurde die pastorale Betreuung durch die Neugründung von Pfarreien und die Professionalisierung der Seelsorge intensiviert. Sowohl im Ersten, als auch im Zweiten Weltkrieg wurden die Räumlichkeiten des Klosters in der Stadt als Lazarett zur Verfügung gestellt.

Verwüstung im Krieg
1942 wurde die Klosterkirche von Brandbomben verwüstet. Pläne, Kirche und Kloster nach dem Krieg wieder aufzubauen, wurden aus Kostengründen verworfen. Schließlich übernahmen 1972 die Dominikaner die Seelsorge an der ehemaligen Hof- und Jesuitenkirche St. Andreas in der Düsseldorfer Altstadt. Seit 1991 betreiben die Dominikaner in der Kirche St. Andreas ihr erfolgreiches Projekt «Offene Kirche der Dominikaner» für Obdachlose, Bedürftige und aus der Bahn geworfene Menschen in der Stadt.

Seit 1973 wirken die Dominikaner im Herzen der Düsseldorfer Altstadt. Im kurfürstlichen Mausoleum der Kirche St. Andreas hat auch der langjährige Kurfürst Jan Wellem seine letzte Ruhestätte. Seit 1991 gibt es das City-Pastoral-Projekt «Offene Kirche der Dominikaner» mit Möglichkeiten des persönlichen Gesprächs mit einem der elf Brüder, die derzeit zum Konvent gehören.

Die Festwoche
Am 2. September erinnern die Dominikaner in einem Vortrag an «Kirche, Orden und Caritas im ausgehenden 19. Jahrhundert in Düsseldorf. Am 3. September gibt es eine von Schauspielern vorgetragene Version vom »Markusevangelium", die über Lebenssinn und Bestimmung aufklären will. Das Festhochamt mit dem Kölner Kardinal folgt am Sonntag, den 5. Sepember. Aktuell läuft bis Mitte Mai eine Ausstellung in der Dominikanerkirche mit Fotografien, die die Geschichte des Ordens in der NRW-Landeshauptstadt zeigen.