Domdechant Kleine erinnert an bereits erfolgte Auferstehung

Gott rettet nicht erst am Lebensende

Im Kapitelsamt am Laetare-Sonntag erläuterte Domdechant Robert Kleine, wie der Glaube an Jesus die Menschen aufrüttelt. Zudem betonte er, dass Jesus uns nicht erst am Lebensende auferweckt, sondern bereits im Hier und Jetzt erlöst.

Auferstehung Christi / © Wikimedia (dpa)
Auferstehung Christi / © Wikimedia ( dpa )

Domdechant Robert Kleine predigte über die Erklärung von Apostel Paulus, wie wichtig die Kirchengemeinde ist und wie der Glaube an Jesus die Menschen weckt. Als Jesus einmal gefragt wurde, ob er der Messias sei, auf den die Menschen seit Jahrhunderten warteten, da sprach Jesus zunächst vom Tod. Kleine sagte, der Name Jesu bedeutet "Gott rettet". Damit sei jedoch nicht nur die Rettung am Lebensende gemeint: "Schon in unserem Leben sind wir durch Jesus auferweckt."

Der Kölner Domchor sang unter der Leitung von Simon Schuttemeier und Eberhard Metternich die Missa Octavi Toni (Kyrie, Sanctus, Bene-dictus, Agnus Dei) von Orlando di Lasso, "Aus der Tiefe" von Heinrich Kaminski, "Richte mich, Gott" von Felix Mendelssohn Bartholdy und "Gott hat mir längst einen Engel gesandt" von Thomas Gabriel. An der Orgel: Winfried Bönig. 



"Gott hat seinen Sohn nicht in die Welt gesandt, damit er die Welt richtet, sondern damit die Welt durch ihn gerettet wird." (Joh 3,17)

Zum Evangelium Joh 3,14-21

Entgegen der Vorstellung, Religion sei eine Privatangelegenheit, plädiert das heutige Evangelium für eine große Öffentlichkeit. Wenn es nach dem Evangelisten Johannes geht, kann die Botschaft von der Rettung in und durch Christus Jesus gar nicht öffentlich genug dargestellt werden. Alle Welt soll davon erfahren. 

Der Grund für dieses Selbstbewusstsein liegt in der Botschaft selbst. Denn Johannes ist überzeugt: Wahrheit hat mit Bewährung zu tun, Wer die Wahrheit liebt und das Gute tut, muss sich nicht verstecken. Im Gegenteil: Johannes versteht die Kreuzigung als eine Erhöhung "wie Mose die Schlange in der Wüste erhöht hat" (vgl. Num 21,4-9), als Israel, das sich ungeduldig gegen Gott aufgelehnt hatte, von einer Schlangenplage heimgesucht wurde und Mose verzweifelt und reumütig um Hilfe anflehte. Nach Johannes ist das Kreuz ein Zeichen des Heils und der Rettung, das ins recht Licht gerückt werden soll. Alle sollen es sehen, um sich darüber austauschen zu können, wie glaubwürdig die Botschaft erscheint. 

Wie gehen wir heute mit diesem Anspruch um? Suchen auch wir das Licht der Öffentlichkeit? Oder fühlen wir uns im Halbdunkel des Schweigens wohler?

René Dausner. Aus: Messbuch 2024, Butzon & Bercker

Quelle:
Mehr zum Thema