Digitalisierung im Mittelpunkt des Weltwirtschaftsforums

 (DR)

Im schweizerischen Kurort Davos hat am Dienstag das Jahrestreffen des Weltwirtschaftsforums mit mehr als 3.000 Spitzenvertretern von Politik und Wirtschaft begonnen. Das Thema lautet "Globalisierung 4.0: Im Zeitalter der vierten industriellen Revolution eine neue globale Architektur schaffen". Am Nachmittag wird der umstrittene rechtspopulistische Präsidenten von Brasilien, Jair Bolsonaro, eine Rede halten.

Topmanager, Unternehmer, Spitzenpolitiker sowie Vertreter internationaler Organisationen und der Zivilgesellschaft wollen in Davos bis Freitag über globale Herausforderungen beraten. Auf der Agenda stehen Handelsbarrieren, die wachsende ökonomische Ungleichheit, Armut, bewaffnete Konflikte, Flüchtlinge, Umwelt, Klimawandel, der Brexit und Managementfragen.

US-Präsident Donald Trump, der französische Staatschef Emmanuel Macron und die britische Premierministerin Theresa May haben aus innenpolitischen Gründen abgesagt. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) wird am Mittwoch eine Rede halten. Sie will in Davos unter anderem über Künstliche Intelligenz, Frauen in Führungspositionen und Afrika diskutieren.

Die Bundesminister Jens Spahn (CDU), Andreas Scheuer (CSU), Peter Altmaier (CDU) und Ursula von der Leyen (CDU) und die CDU-Vorsitzende Annegret Kramp-Karrenbauer stehen ebenfalls auf der Gästeliste des 49. Jahrestreffens des Weltwirtschaftsforums.

Insgesamt haben mehr als 60 Staats- und Regierungschefs ihr Kommen zugesagt, darunter die Präsidenten Südafrikas und Ruandas, Cyril Ramaphosa und Paul Kagame. Auch der afghanische Staatschef Aschraf Ghani wird erwartet. Zudem hat UN-Generalsekretär António Guterres sein Erscheinen eingeplant. Linke Gruppen haben Demonstrationen gegen das Weltwirtschaftsforum angemeldet, wobei die Kritik vor allem auf die Auswüchse des Kapitalismus zielt.

Das Anfang der 70er Jahre von dem in Deutschland geborenen Ökonomieprofessor Klaus Schwab gegründete Weltwirtschaftsforum trifft keine offiziellen Entscheidungen. Die Teilnehmer einigen sich jedoch hinter den Kulissen auf Abkommen und Geschäfte. Globalisierungskritiker werfen dem Forum Intransparenz und Anmaßung vor. Ohne demokratische Legitimation werde über das Schicksal vieler Menschen bestimmt, sagen sie. (epd/ 22.1.19)