Die Romanischen Kirchen in Köln füllen sich mit Klang

"Ein Riesengeschenk, dass das wieder geht"

Die Romanischen Kirchen bieten nach Corona beim Festival "Romanischer Sommer" wieder ganz unterschiedliche Töne. Die Komponistinnen Caroline Thon und Christina Fuchs haben eigens Werke für die "Romanische Nacht" geschrieben.

Die Komponistinnen Caroline Thon und Christina Fuchs / © Volker Beushausen  (privat)
Die Komponistinnen Caroline Thon und Christina Fuchs / © Volker Beushausen ( privat )

Ab dem 19. Juni gibt in den Romanischen Kirchen insgesamt 15 Konzerte – von Werken der Hildegard von Bingen bis hin zu modernen Jazz-Kompositionen von Caroline Thon und Christina Fuchs reicht die Bandbreite. Neue Musik steht ebenso auf dem Programm wie experimentelle Klänge oder eher klassische Formate.

St. Maria im Kapitol / © Oliver Berg (dpa)
St. Maria im Kapitol / © Oliver Berg ( dpa )

Gute Tradition ist die "Romanische Nacht" am Ende des Festivals am 24. Juni. In der Kirche Sankt Maria im Kapitol in der Innenstadt gibt es bis nach 23 Uhr Live-Musik. Dafür haben Caroline Thon und Christina Fuchs komplett neue Werke unter dem Motto "Echo Chambers" komponiert.

Sie treten mit einer verkleinerten Version ihres Jazz-Orchesters auf. Beim Schreiben der Kompositionen ließ sich Christina Fuchs von den Umständen des Konzertes inspirieren: "Der Raum spielt eine ganz große Rolle für mich. Auch weil es ein fantastischer Raum ist, es ist meine persönliche Lieblingskirche in Köln und die Architektur dieser Kirche hat mich persönlich auch sehr inspiriert."

Atmosphäre der Kirche beeinflusst die Musik

Das FUCHSTHONE ORCHESTRA tritt beim Konzert der "Romanischen Nacht" auf / © Volker Beushausen (privat)
Das FUCHSTHONE ORCHESTRA tritt beim Konzert der "Romanischen Nacht" auf / © Volker Beushausen ( privat )

Beim ersten Teil ihres Auftritts mit dem FuchsThone Chamber Orchestra stehen drei Werke von Caroline Thon auf dem Programm. Auch sie beziehen sich bewusst auf den Raum der Kirche, erzählt sie: "Christine und ich haben uns tatsächlich auch die Zeit genommen und waren vor ein paar Wochen da und haben dort ein bisschen gesungen und uns inspirieren lassen von diesem Raum. Wie lang ist die Nachhall-Zeit? Was kann man machen, was funktioniert, was nicht?" Für Christina Fuchs gibt es keinen großen Unterschied, ob man Jazz oder klassische Musik komponiert. Eine Idee und kompositorisches Handwerk sind nötig: "Am Anfang muss eine Idee stehen, die trägt, und nach der muss man manchmal ziemlich lange suchen." Für Ideen gebe es ganz verschiedene Inspirationspunkte, wichtig sei auch, dass sie eine Geschichte erzählen wolle mit dem Werk.

Beide Musikerinnen freuen sich auf das Konzert und auf die Interaktion mit dem Publikum. Auch wenn Corona noch nicht vorbei ist, genießen die Musikerinnen den Moment des Live-Musizierens: "Es ist ein Riesen-Geschenk, dass es wieder geht!"

Am Sonntagabend strahlt DOMRADIO.DE das Interview mit Caroline Thon und Christina Fuchs in voller Länge mit Muskbeispielen ab 20 Uhr in der Sendung "Musica" aus.