Die Musik Mendelssohns passt gut zum Fest "Pauli Bekehrung"

Wie vom Blitz getroffen

Am Donnerstag hat die Kirche ein Fest gefeiert, das unter dem Begriff "Damaskuserlebnis" schon sprichwörtlich geworden ist. Mendelssohn Bartholdy stellt dieses Ereignis musikalisch eindrucksvoll in einem seiner Oratorien dar.

Kerzen an Mariä Lichtmess / © Harald Oppitz (KNA)
Kerzen an Mariä Lichtmess / © Harald Oppitz ( KNA )

Das Fest Pauli Bekehrung gibt es schon seit dem achten Jahrhundert und gedenkt der Wandlung des Saulus als glühenden Christenverfolger zu Paulus, der zum überzeugten Christ wird.

Das Neue Testament schildert, wie Paulus auf dem Weg nach Damaskus Jesus Christus selbst begegnet und sich radikal ändert. "Saul, warum verfolgst du mich?" Diese Frage trifft ihn wie ein Blitz und Saulus sieht sich ab dem Moment als Christusanhänger und Apostel.

Denkmal von Felix Mendelssohn Bartholdy in Düsseldorf / © Maiko33 (shutterstock)
Denkmal von Felix Mendelssohn Bartholdy in Düsseldorf / © Maiko33 ( shutterstock )

Diese Wandlung vom Christenverfolger zum Christusanhänger hat Felix Mendelssohn Bartholdy wunderbar in Musik dargestellt, nämlich in seinem Oratorium "Paulus".

Das "Nunc dimittis" wurde oft vertont

Am kommenden Donnerstag ist das Fest Darstellung des Herrn, im Volksmund auch Mariä Lichtmess genannt. Die Grundlage des Festes ist das zweite Kapitel im Lukasevangelium.

Maria und Joseph bringen den kleinen Jesus in den Tempel, um ihn dem Herrn zu weihen und um für seine Mutter ein Reinigungsopfer darzubringen, so wie es für fromme Juden der Zeit üblich war.

Hier kommt zur Begegnung zwischen der jungen Familie und Simeon, einem frommen Mann, der auf den Messias wartet. Im Lukasevangelium verkündet der betagte Simeon, dass er nun in Frieden sterben kann, da er mit Jesus den Heiland der Welt gesehen hat.

Fest Darstellung des Herrn / © domradio.de (DR)
Fest Darstellung des Herrn / © domradio.de ( DR )

In diese Situation kommt noch die Prophetin Hannah hinzu, auch sie erkennt in dem kleinen Jesus den Erlöser. Besonders der Lobpreis des Simeon wird im Gottesdienst oft zitiert und gebetet. Er ist ein zentraler Text im Nachtgebet der Katholischen Kirche. Die lateinische Fassung heißt "Nunc dimittis", nach den Anfangsworten des Lobgesanges.

Gesegnete Kerzen an Mariä Lichtmess / © Jörg Loeffke (KNA)
Gesegnete Kerzen an Mariä Lichtmess / © Jörg Loeffke ( KNA )

Im entsprechenden Gottesdienst am 2. Februar gibt es für gewöhnlich eine Kerzensegnung und eine Prozession durch die Kirche - zur Prozession wird dann das besagte "Nunc dimittis" gesungen, außerdem gehört es fest zum Bestandteil der Komplet, dem katholischen Nachtgebet.

Verwendung im Stundengebet

Durch die tägliche Verwendung im katholischen Stundengebet, bei Begräbnisfeiern in der evangelischen Kirche und beim Evensong in der Anglikanischen Kirche schrieben Komponisten im Laufe der Musikgeschichte zahlreiche Vertonungen des Textes.

Im Radiopogramm von DOMRADIO.DE erklingt neben einem Ausschnitt aus dem Oratorium "Paulus" am Sonntag Abend ab 20 Uhr aus England das "Nunc dimittis" von William Byrd. Der katholische Komponist schrieb das Werk im Jahr 1605 für fünf Stimmen. Außerdem erklingt von Gustav Holst seine Version und zum Abschluss der Sendug eine Vertonung von Giovanni Pierluigi da Palestrina.

Quelle:
DR