Kurt Kardinal Koch

"Die katholische Kirche und das Judentum"

Der Präsident des Päpstlichen Rates zur Förderung der Einheit der Christen über das Konzilsdokument "Nostra aetate" als bleibender Kompass des christlich jüdischen Dialogs.

Kurienkardinal Kurt Koch (KNA)
Kurienkardinal Kurt Koch / ( KNA )

"Nostra aetate" ist die wegweisende Erklärung des Zweiten Vatikanischen Konzils zum Verhältnis der katholischen Kirche zu den anderen Religionen. Sie wurde vor 50 Jahren auf dem Konzil beschlossen und veröffentlicht. Dieses Dokument ist für die katholische Kirche eine bleibende Orientierung für die christlich-jüdische Begegnung. Es sagt ein eindeutiges Ja zu den jüdischen Wurzeln des Christentums und deren bleibende Bedeutung und ein klares Nein zum Antisemitismus. Kurt Kardinal Koch, Präsident des Päpstlichen Rates zur Förderung der Einheit der Christen, dem auch die Kommission für die religiösen Beziehungen zum Judentum zugeordnet ist, blickt in seinem Vortrag auf die Erklärung des Konzils zurück und stellt dabei heraus, warum es sich bei "Nostra aetate" um kein politisches, sondern um ein streng religiöses und theologisches Dokument handelt. Die neue Sicht des Verhältnisses zwischen Christentum und Judentum, so Kardinal Koch, ist nicht einfach eine sekundäre Frage, sondern eine, die die innere Identität der Kirche selbst berührt und daher in wichtige Konstitutionen des Zweiten Vatikanischen Konzils wie zum Beispiel "Lumen Gentium" Eingang gefunden hat.

Kardinal Koch hielt seinen Vortrag im März 2015 im Domforum Köln.