Die deutschen Bischöfe beenden ihre Türkeireise

Ein Zeichen gesetzt

Mit dem Besuch der Johannes-Basilika in Izmir haben neun deutsche Bischöfe am Freitag ihre fünftägige Türkeireise beendet. Unter Leitung des Kölner Kardinals Joachim Meisner suchten sie vor allem Stätten der frühen Christenheit an der türkischen Mittelmeerküste auf, darunter Tarsus.

Joachim Kardinal Meisner: Schon mehrfach eine Kirche in Tarsus gefordert / © Alexander Foxius (DR)
Joachim Kardinal Meisner: Schon mehrfach eine Kirche in Tarsus gefordert / © Alexander Foxius ( DR )

Es handelte sich um den ersten offiziellen Besuch einer ausländischen Bischofskonferenz in der Türkei. Damit schreibe die Deutsche Bischofskonferenz Geschichte, sagte der türkische Episkopatsvorsitzende, Bischof Luigi Padovese.  Er sprach von einem "sehr deutlichen Signal für unsere kleine Kirche".

Die Pilgerreise stand unter dem Leitwort "Auf den Spuren des Heiligen Paulus". Aus Anlass des 2.000. Geburtstages des Apostels hat Papst Benedikt XVI. ein Paulusjahr ausgerufen, das im Juni eröffnet wurde. Auch wenn heute fast alle Einwohner der Türkei dem Islam angehören, hat sie eine lange christliche und biblische Tradition. In Tarsus beispielsweise wurde Paulus geboren, und in Antiochien, dem heutigen Antakya, wurden die Jünger Jesu zum ersten Mal Christen genannt.

Knapp 250.000 Einwohner, aber so gut wie keine Christen
Während der Reise bekräftigte Meisner seinen Wunsch, in Tarsus solle dauerhaft eine Kirche für Gottesdienste genutzt werden können. Der Geburtsort des Apostels Paulus sei "von überragender Bedeutung weit über die katholische Kirche hinaus". Noch bis vor etwa 100 Jahren zählte die antike Hafenstadt zu den wichtigsten christlich geprägten Städten des östlichen Mittelmeerraumes. Heute leben dort knapp 250.000 Einwohner, jedoch so gut wie keine Christen mehr.

Seit längerem appellieren Bischöfe an die Türkei, in Tarsus auf Dauer eine Kirche zu genehmigen. Der deutsche Botschafter in Ankara, Eckart Cuntz, sieht dafür eine gute Chance. Das Vorhaben sei eine "wichtige Sache, für die wir uns einsetzen", sagte er im Anschluss an einen Gottesdienst.