Die Bruderschaft von Taizé auf dem ÖKT

"Wir haben nicht den Anspruch, die Lösung für alles gefunden zu haben."

Bescheiden und sonnig - die Bruderschaft von Taizé trotzt dem schlechten Münchener Wetter und erfreut sich am lebhaften Gewusel auf dem Kirchentag.

ÖKT München (DR)
ÖKT München / ( DR )

Mit vier Mann und einem umfassenden Programm sind die Brüder aus Burgund angereist. Vier Tage lang gibt es im Olympiapark ein ganztägiges Angebot in guter alter Taizétradition: Bibelkreise und Gesprächsrunden, Gebetsstunden und Zeiten zum freien Gedankenaustausch. Höhepunkt aus Sicht der Taizéfreunde ist die große Lichterfeier am Freitagabend, zu der mehrere Tausend Gläubige erwartet werden.  
Für Bruder Timothé ist es „wichtig und natürlich", in München dabei zu sein. Das ganze Jahr erhielten sie Besuch in Burgund - da sei es schön, diesen Besuch auch einmal zurück zu geben. Und die Ökumene einmal in ganz anderem Rahmen zu erleben. „Wir machen täglich die Erfahrung, wie schön es ist, den Alltag miteinander zu teilen. Dabei merken wir wie wenig Bedeutung die Unterschiede haben." Es sei schön, das Viele, das schon möglich ist, miteinander zu tun. Und das geht am einfachsten, wenn man sich auf das Wesentliche konzentriert - beim Gesang, der Liturgie, den Gebeten. „Wie können wir ein Gebet so gestalten, dass viele Leute da auch reinfinden? Die Erfahrung zeigt, dass es am besten klappt, wenn wir zum Wesentlichen gehen - da liegen unsere Gemeinsamkeiten." Die Betonung der Gemeinsamkeiten, das Überwinden der wahren oder vermeintlichen Unterschiede und die Freude an der Gemeinschaft im Glauben bilden das Zentrum der Botschaft der französischen Bruderschaft. Die Freude an dieser Aufgabe merkt man Bruder Timothé an - wenngleich auch er weiß,  dass der Weg noch ein weiter ist:  „Wir haben nicht den Anspruch, die Lösung für alles gefunden zu haben."