"Die Menschen wollen da weitermachen, wo sie vor 30 Jahren begonnen haben. Sie haben den Schah nicht aus dem Land gejagt, nur damit sie einmal mehr ins Gefängnis kommen, wenn sie ihre Meinung frei äußern. Sie sind auf die Straße gegangen und haben ihr Blut vergossen für Freiheit und Selbstbestimmung", so Siba Shakib. Genau darum gehe es auch gerade wieder.
Die Autorin appelliert an die Internationale Gemeinschaft, auch weiterhin genau das Geschehen im Iran zu beobachten und zu kommentieren. Das sei die "Lebensader der Demokratiebewegung" im Iran. Die Bevölkerung würde schon längst wieder abgemetzelt werden, wenn die Welt nicht zugucken werden."
"All das spielt keine Rolle mehr"
Auch zur Frage, ob der iranische Oppositionsführer Mir-Hossein Moussavi an die Macht kommt oder Präsident Mahmoud Ahmadinejad sie behält, hat Siba Shakib eine deutliche Meinung: "All das spielt keine Rolle mehr. Es geht um Demokratie." Auch Moussavi wäre "nur eine Übergangslösung". Er habe "sehr viel Blut an seinen Fingern" kleben.
Im domradio-Interview erinnert die Iran-stämmige an die Situation in ihrer alten Heimat: "Man kann sich nicht vorstellen, wie schrecklich das Leben ist, wenn man immer Angst haben muss - dass man verhaftet wird, dass man ins Gefängnis geworfen wird, dass man seine Kinder verliert, dass man immer aufpassen muss." Im Iran sei eine Grenze erreicht - wie schon vor 30 Jahren. Am 11. Februar 1979 zwang ein Aufstand im Iran den damaligen Schah von Persien Mohammed Resa Pahlavi zum Verlassen des Landes.
Die Bestseller-Autorin Siba Shakib im domradio über die Lage im Iran
"Es geht um Demokratie"
Siba Shakib wurde im Iran geboren und wuchs in Teheran auf. Seit vielen Jahren arbeitet sie als Autorin und Filmemacherin. Ihr erstes Buch "Nach Afghanistan kommt Gott nur noch zum Weinen" war die Nummer 1 der Spiegel-Bestsellerliste und wurde in 16 Länder verkauft. Im domradio-Interview spricht sie über die Situation in ihrer alten Heimat.
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