Die Abtei Himmerod erhält eine neue Führung

Vorerst gerettet

Die Zisterzienserabtei Himmerod ist vorerst gerettet. Der Orden teilte am Wochenende mit, dass er das Kloster "einstweilen" unterstützen und fortführen will. Ein "erfahrener Zisterzienser-Oberer" soll für ein Jahr die Leitung des finanziell und personell angeschlagenen Eifel-Klosters übernehmen.

 (DR)

Innerhalb der kommenden zwölf Monate werde alles versucht, um einen Neuanfang zu schaffen. Sollte sich zeigen, dass Kloster und Wirtschaftsbetriebe eine Zukunft haben, werde Himmerod weitergeführt, erklärte Abtpräses Anselm van der Linde von der für Himmerod zuständigen Abtei Wettingen-Mehrerau .



Die Abtei mit jahrhundertelanger Tradition hatte vor kurzem für ihre Wirtschaftsbetriebe wegen hoher finanzieller Verluste Insolvenz angemeldet. Zudem leben derzeit nur noch wenige, meist sehr alte Mönche in der im Salmtal nahe Wittlich gelegenen Abtei. Vor der Jahrestagung der auch für Himmerod verantwortlichen Zisterzienser-Kongregation in der vergangenen Woche war daher über eine Schließung der Abtei spekuliert worden.



Im Internet hatten Pilger und Besucher des Klosters gegen eine drohende Aufgabe der Abtei protestiert. Eine entsprechende Resolution fand mehr als 4.000 Unterschriften. Himmerod müsse als "religiöses und kulturelles Gut, als Ort der Zuflucht und Besinnung" erhalten bleiben. Die Unterstützer erklärten zugleich ihre Bereitschaft, "ideell oder materiell, durch Ideen und Kontakte die Mönche im Kloster zu unterstützen". Auch der prominente Bestsellerautor Rainer M. Schröder hatte die Verantwortlichen des Ordens in einem offenen Brief aufgerufen, die Abtei zu retten.



Abtpräses van der Linde zeigte sich erfreut über die vielen Zeichen der Verbundenheit. "Wir werden Sie alle beim Wort nehmen", so der Abt, denn es komme nun darauf an, alle Kräfte zu bündeln.