Dicke Bohnen

Die Saat, die in der Kälte keimt

Längst juckt es den Gärtner in seinen Arbeitshänden, was aber tun in den späten Tagen des Winters? Die Erde ist oft nass, Nichts-Tun geht aber gar nicht.

Für alle die mit dem Gärtnern jetzt schon loslegen wollen... / © Thomas Osterfeld (epd)
Für alle die mit dem Gärtnern jetzt schon loslegen wollen... / © Thomas Osterfeld ( epd )

Hier kommt eine Nutzpflanze ins Spiel, um die man sich jetzt ohne Probleme mit der ganzen Liebe und Begeisterung eines Gärtners kümmern kann und in der schon alles steckt, was der Gärtner jetzt braucht, das Feeling von Aussaat und Ernte, von Frühling und Sommer: es ist die Vicia Faba, die Dicke Bohne, auch Saubohne, Ackerbohne oder Puffbohne genannt.

Wie eine kleine Niere ist sie geformt und gehört zu den ältesten Kulturpflanzen. Samen, die in Nazareth gefunden wurden, sind über 8000 Jahre alt. Die Dicke Bohne ist nahrhaft, liefert reichlich Proteine, ist aber anspruchslos. So gehörte sie im Mittelalter zu den wichtigsten Gemüsesorten. Sie wurde damals vor allem an der deutschen Nordseeküste angebaut,  weil sie auch auf salzigen Böden gedeiht.

Keimt trotz Kälte

Und die Dicke Bohne verträgt sogar leichten Frost. Deswegen ist es einen Versuch wert, sie jetzt schon ca. 5 cm  in die Erde zu stecken. Sie keimt schon bei 2 bis 3 Grad plus. Vorsichtshalber aber kann man sie im Februar auch vorziehen und sie dann im März auspflanzen. Ein paar Stündchen wässern vorab ist zudem eine zusätzliche Starthilfe. Dünger braucht die Dicke Bohne auch keinen. Im Gegenteil: als Leguminose sammelt die Dicke Bohne sogar Stickstoff im Boden an. Schade nur, dass man für den Eigenbedarf gar nicht so viele Setzlinge braucht.

Auf einem Quadratmeter liegt der Ertrag bei ca. 1 ½ Kilo. Die  Bohnenpflanzen sollten im Beet mindestens 25cm auseinanderstehen. Sie werden je nach Sorte bis zu 2 m hoch. Die großen duftenden Blüten sind meist auffallend weiß mit schwarzem Fleck. Nach drei Monaten ist dann Erntezeit. Die Hülsen selbst sind nur jung genießbar, die Bohnen dagegen halten getrocknet lange Zeit. Wichtig: zum Rohverzehr ist die dicke Bohne nicht geeignet.

Kaum Ansprüche

Die Dicke Bohne ist also auch irgendwie ein Gemüse für Neu-Gärtner. Aber Achtung: sie braucht gleichmäßig feuchten Boden. Und je früher man sie anbaut, desto weniger Chance haben die Läuse. Dann aber steht einer reichen Ernte nichts entgegen. Und auch den reichen Möglichkeiten, die dicken Bohnen lecker zuzubereiten, egal ob mit Zwiebeln und Speck oder als Zutat zum frischen Sommersalat.

Das Wetter spielt in den kommenden Tagen beim Bohnenanbau mit, es bleibt zumindest im Flachland über Null Grad und der Boden ist schön feucht. Und sicher ist eines: Wenn die dicken Bohnen blühen, dann ist Frühling!