Diakonie-Präsident grenzt sich weiterhin von AfD ab

Für Inklusion und Teilhabe

Menschenfeindliche Positionen passen nicht zu den christlichen Werten der Diakonie, betont Diakonie-Präsident Rüdiger Schuch. Er warnt vor dem Bruch mit den christlichen Grundwerten und hinterfragt die Motivation hinter AfD-Positionen.

Diakoniepräsident Rüdiger Schuch / © Thomas Meyer (Diakonie Deutschland)

Der Präsident der Diakonie Deutschland, Rüdiger Schuch, hält AfD-Positionen für weiter unvereinbar mit kirchlichen Werten. Es sei absolut richtig, das bei Amtsantritt vor einem Jahr auch so klar formuliert zu haben, sagte der evangelische Pfarrer der "Berliner Zeitung" (Donnerstag). Die Diakonie setze sich für Inklusion, Teilhabe und für Menschen in Not ein - "ohne Unterschied von Herkunft oder Lebensweise und ohne Wenn und Aber", unterstrich der Diakonie-Präsident.

Kein Platz für menschenfeindliche Positionen

Wer bei der Diakonie arbeitet, dem- oder derjenigen müsse klar sein, dass dort die Menschen im Mittelpunkt stünden, "die sich uns anvertrauen". Diese müssten sich sicher sein können, dass sie in ihrer Würde und Verschiedenheit angenommen werden. "Wer in der Diakonie einen Arbeitsvertrag abschließt, verpflichtet sich, die christlichen Grundsätze seines Arbeitgebers zu achten. Und wer menschenfeindliche Positionen vertritt, verstößt gegen diese Werte", sagte Schuch.

In solchen Fällen suchten die Einrichtungen das Gespräch. Wenn keine Einsicht erfolge, könne dies im individuellen Fall arbeitsrechtliche Konsequenzen haben. Allerdings sei ihm nicht bekannt, dass es eine Kündigungswelle gegeben hätte: "Aber es gab eine deutliche Bewusstseinsschärfung für die Wertebasis unserer Arbeit in unseren Diensten und Einrichtungen."

Zugleich betonte der Diakonie-Präsident, es reiche nicht aus, rechtsextremistische Positionen einfach nur abzulehnen: "Wir müssen verstehen, warum Menschen solche Thesen vertreten, welche Argumentationsmuster sie überzeugen, und welche realen Probleme dahinterstehen."

Diakonie Deutschland

Die Diakonie ist der soziale Dienst der evangelischen Kirchen. Sie versteht ihren Auftrag als gelebte Nächstenliebe und setzt sich für Menschen ein, die am Rande der Gesellschaft stehen, die auf Hilfe angewiesen oder benachteiligt sind. Neben dieser Hilfe versteht sie sich als Anwältin der Schwachen und benennt öffentlich die Ursachen von sozialer Not gegenüber Politik und Gesellschaft. Diese Aufgabe nimmt sie gemeinsam mit anderen Spitzenverbänden der freien Wohlfahrtspflege wahr.

Diakonie (Symbolbild) / © Tobias Arhelger (shutterstock)
Diakonie (Symbolbild) / © Tobias Arhelger ( shutterstock )
Quelle:
epd