"Dadurch geraten sie schnell in sehr prekäre und oft krankmachende Verhältnisse, in eine Mischung aus Armut, Abhängigkeit und Unsicherheit", das sagte der Vorstand Sozialpolitik der Diakonie, Maria Loheide, am Mittwoch in Berlin anlässlich des Internationalen Frauentags am 8. März. Die Diakonie geht zudem von einer hohen Dunkelziffer aus, da Frauen lange versuchten, ihre Not zu vertuschen und in "verdeckter Wohnungslosigkeit" lebten. Dieses Phänomen wird auch von Sozialarbeiterinnen in Notunterkünften für Frauen beschrieben.
"Die Zahl der Frauen, bei denen Einkommen und Sozialleistungen nicht im Mindesten ausreichen, um Armut und Wohnungslosigkeit zu verhindern, wird zunehmend größer. Besonders betroffen sind alleinerziehende Mütter mit ihren Kindern", warnte Loheide an die Politik gerichtet. Die sozialen Leistungen müssten daher dringend auf ein existenzsicherndes Niveau gehoben werden. Vor allem in den Städten brauche es zudem mehr bezahlbaren Wohnraum. Zugleich müssten Hilfs- und Präventionsangebote ausgebaut werden, um wohnungslose Frauen in Obdachlosenunterkünften oder auf der Straße vor Gewalt zu schützen.