Diakonie: Flüchtlingszuzug hilft gegen Überalterung

Flüchtlinge sind eine Chance

Deutschland ist auf Flüchtlinge angewiesen, sagt die Diakonie, denn Flüchtlinge sind oft jung und können das Problem der Überalterung lösen helfen. Deshalb fordert die Diakonie mehr legale Möglichkeiten zur Einreise.

Altenpflege (dpa)
Altenpflege / ( dpa )

"Unsere überalterte deutsche Gesellschaft braucht dringend jüngeren Nachwuchs", sagte der Referent der Diakonie Rheinland-Westfalen-Lippe Dietrich Eckeberg der  Wochenzeitung "Unsere Kirche". Die Wirtschaft setze sich bereits vehement dafür ein, dass geduldete Flüchtlinge besser in Arbeit kommen. Diese neue Willkommenskultur solle aber nicht nur "mit dem Kopf, sondern auch mit dem Herzen" geschehen.

Eckeberg forderte legale Einreisewege für Flüchtlinge. Die Abschottung der EU treibe die verzweifelten Flüchtlinge in die Hände der Schlepper. "Wir sind da mitverantwortlich für Ertrinkende im Mittelmeer", unterstrich Eckeberg. Dass durch legale Einreisemöglichkeiten die Zahl der nach Deutschland kommenden Flüchtlinge eklatant steigen würde, bezweifelte er. "Wir beobachten in der Flüchtlingsarbeit, dass die Menschen meistens in die Nachbarländer und dorthin gehen, wo sie bereits Verwandte oder Freunde haben", erläuterte der Flüchtlingsexperte.

Deutschland kann mehr Flüchtlinge aufnehmen

Es gebe zwar von Asylbewerbern bevorzugte EU-Staaten wie Deutschland, sagte Eckeberg weiter. Deswegen müsse es innerhalb der Europäischen Union Ausgleichszahlungen geben. Ein wirtschaftlich starkes Land wie Deutschland könne jedoch mehr Flüchtlinge aufnehmen, etwa aus Syrien.

Schwerpunkt kirchlich-diakonischer Flüchtlingsarbeit sei die Verfahrensberatung, erläuterte Eckeberg. In Deutschland gebe es ein kompliziertes Asylrecht, das für Flüchtlinge nur schwer zu durchschauen sei. Deshalb brauchten sie dringend kompetente Berater, die ihnen dabei helfen, ihr Recht auf Asyl auch wahrnehmen zu können. Darüber hinaus benötigten sie auch Ehrenamtliche, die ihnen bei der Eingliederung in die Gesellschaft helfen, betonte Eckeberg.


Quelle:
epd