Deutschlands größte Sandkrippe entsteht derzeit in Deggendorf

Sand statt Stroh für das Jesuskind

Maria und Josef unter einem Sternenhimmel sind in der nach vorne offenen Holzhütte schon erkennbar, wenn man durch den Bauzaun schaut. Besonders an dieser Deggendorfer Krippe ist, dass sie aus Sand geformt wird.

Die Sandkrippe nach Entwurf des Künstlers Jiri Kaspar Deggendorf / © Barbara Just (KNA)
Die Sandkrippe nach Entwurf des Künstlers Jiri Kaspar Deggendorf / © Barbara Just ( KNA )

Mehrere Haufen an Spezialsand stehen schon bereit. Insgesamt sind es 30 Tonnen dieses feinen Materials, das der Prager Künstler Jiri Kaspar bis Ende des Monats am Luitpoldplatz im niederbayerischen Deggendorf verbauen wird. Im Zentrum der Stadt vor der Heilig-Grab-Kirche Sankt Peter und Paul entsteht derzeit nach eigenen Angaben Deutschlands größte Sandkrippe: ein knapp drei Meter hohes und noch breiteres Kunstwerk. Vom ersten Adventwochenende bis zum 6. Januar wird es zu sehen sein.

Wer zuschauen will, wie die Figuren nach und nach Gestalt annehmen, kann dies unter www.deggendorf-pulsiert.de über einen Livestream verfolgen. Die Köpfe von Maria und Josef unter einem Sternenhimmel samt einer Mondsichel sowie zwei Palmen im Hintergrund waren an diesem Wochenende bereits erkennbar. 

Maria und Josef unter einem Sternenhimmel / © Barbara Just (KNA)
Maria und Josef unter einem Sternenhimmel / © Barbara Just ( KNA )

Nach und nach sollen Esel und Ochs, weitere Tiere sowie die drei Heiligen Könige dazukommen - und natürlich das Jesuskind. Der Regensburger Bischof Rudolf Voderholzer, selbst ein passionierter Krippensammler, wird am 30. November zu Gast in Deggendorf sein und die Krippe segnen.

Das Projekt wird durch den Kleinprojektefonds des Programms Interreg Bayern - Tschechien unterstützt, kofinanziert von der Europäischen Union, wie es heißt. Dazu kommen weitere Förderer aus der Stadt. Es ist schon das dritte Mal, dass eine solche Sandkrippe im Zentrum aufgebaut wird.

Krippe

Krippen sind Futtertröge. In der Heiligen Schrift werden sie im Zusammenhang mit der Geburt Jesu erwähnt. Beim Evangelisten Lukas heißt es: Maria "gebar ihren Sohn, den Erstgeborenen. Sie wickelte ihn in Windeln und legte ihn in eine Krippe, weil in der Herberge kein Platz für sie war." 

Als Krippe wird auch die ganze figürliche Darstellung der Geburtsszene bezeichnet. Erstmals als Abbildung des Geburtsgeschehens Jesu sind Krippen im 16. Jahrhundert in Italien und Spanien nachweisbar, bald darauf auch in Süddeutschland. 

Krippendarstellung der Heiligen Familie / © Annamaria Zappatore (shutterstock)
Krippendarstellung der Heiligen Familie / © Annamaria Zappatore ( shutterstock )
Quelle:
KNA