Deutscher wird Bischof in Brasilien

Auch Sinnvolles im Dschungel

Der Franziskaner Johannes Bahlmann ist von Papst Benedikt XVI. zum Bischof der Apostolischen Prälatur Óbidos in Brasilien ernannt worden. Der 48-Jährige Ordensmann sei derzeit Koordinator im Sozialwerk "Sefras" der Franziskaner in São Paulo, teilte das Bischöfliche Lateinamerika-Hilfswerk "Adveniat" der katholischen Kirche am Mittwoch in Essen mit. Die Prälatur von Óbidos liegt im nördlichen Urwaldgebiet des Amazonas.

 (DR)

Johannes Bahlmann soll am 9. Mai im Dom zu Münster durch Bischof Felix Genn zum Bischof geweiht werden. Bahlmann stammt aus Visbek bei Oldenburg, das zum Bistum Münster gehört. Der ausgebildete Landwirt und studierte Agraringineur traf 1983 den Franziskaner und Gründervater der «Fazenda da Esperança», Hans Stapel. Dieser kümmerte sich in Brasilien vor allem um junge Drogenabhängige. Ein halbes Jahr später zog Bahlmann ebenfalls nach Brasilien, trat dem Orden der Franziskaner bei, legte sein Noviziat ab und studierte Philosophie sowie Theologie. 1997 wurde er in Vechta zum Priester geweiht.

2001 betraute die «Franziskanerprovinz der Unbefleckten Empfängnis» (PFICB) in São Paulo Johannes Bahlmann damit, Sozialwerke zu organisieren und auszubauen. In dieser Funktion war der Deutsche und mittlerweile brasilianische Staatsbürger auch Projektpartner von Adveniat. Die Prälatur von Óbidos liegt im nördlichen Urwaldgebiet des Amazonas und reicht von dessen Flusslauf bis zur Grenze von Suriname. Ihr Territorium ist doppelt so groß wie die Fläche der Niederlande mit einer geschätzten Einwohnerzahl von 350.000 Menschen.
Seit der Gründung wird die Prälatur mit ihren sieben Pfarren durch deutsche Franziskaner betreut.