Deutsche und polnische Bischöfe beraten miteinander

Ukraine und Synodaler Weg

Die deutsch-polnische Kontaktgruppe der katholischen Bischöfe ist zu dreitägigen Beratungen im schlesischen Gleiwitz zusammengekommen. Es geht vor allem um die Geflüchteten der Ukraine, aber auch um den Synodalen Weg der Deutschen.

Alte katholische Kirche in Polen / © Kazyaka Konrad (shutterstock)
Alte katholische Kirche in Polen / © Kazyaka Konrad ( shutterstock )
Bertram Meier / © Dieter Mayr (KNA)
Bertram Meier / © Dieter Mayr ( KNA )

Das von dem dortigen Bischof Jan Kopiec und dem Augsburger Bischof Bertram Meier geleitete Gremium will von Dienstag an vor allem über den Krieg in der Ukraine, die Hilfe für Flüchtlinge sowie den deutschen Reformdialog Synodaler Weg sprechen, hieß es. Zudem steht laut Kopiec die theologische Ausbildung von Priestern und Laien in beiden Nachbarländern auf der Agenda.

Unterschiedliche Meinungen zum Synodalen Weg

Es ist die erste Sitzung der Kontaktgruppe seit September 2019. Aus Deutschland nimmt neben Meier, der die Kommission Weltkirche der Bischofskonferenz leitet, der Görlitzer Bischof Wolfgang Ipolt teil. Das dritte deutsche Mitglied, Bambergs

Wolfgang Ipolt, Bischof von Görlitz / © Julia Steinbrecht (KNA)
Wolfgang Ipolt, Bischof von Görlitz / © Julia Steinbrecht ( KNA )

Erzbischof Ludwig Schick, konnte jedoch nach Angaben der Bischofskonferenz nicht anreisen. Den polnischen Episkopat vertreten Kopiec, der Warschauer Kardinal Kazimierz Nycz und Bischof Tadeusz Litynski von Grünberg-Landsberg (Zielona Gora-Gorzow).

Kopiec sagte der polnischen Nachrichtenagentur KAI, er erwarte keine unterschiedlichen Standpunkte zur Hilfe für Geflüchtete, eventuell aber zu Waffenlieferungen an die Ukraine. Dass die polnischen und deutschen Bischöfe verschiedener Meinung zum Synodalen Weg der Kirche in der Bundesrepublik seien, sei bekannt. "Ich denke, es wird einige Zeit dauern, bis wir unsere Sichtweisen ausgetauscht haben", so der polnische Co-Vorsitzende. Es sei sehr wichtig, alle Argumente einander näher zu bringen. Es gehe etwa um die Frage der Zulassung von Frauen zu Diakonat und Priesteramt sowie die Haltung gegenüber Homosexuellen.

"Nicht dem Druck der Welt nachgeben"

Im Namen der Polnischen Bischofskonferenz hatte ihr Vorsitzender Erzbischof Stanislaw Gadecki einen mahnenden Brief an seinen deutschen Amtskollegen Bischof Georg Bätzing gerichtet. "Getreu der Lehre der Kirche dürfen wir nicht dem Druck der Welt und der vorherrschenden Kultur nachgeben, da dies zu moralischer und geistiger Korruption führen kann", schrieb er im Februar; und: "Vermeiden wir die Wiederholung abgedroschener Slogans und Standardforderungen wie die Abschaffung des Zölibats, das Priestertum der Frauen ... oder die Segnung von gleichgeschlechtlichen Partnerschaften". Bätzing verteidigte den Synodalen Weg und plädierte dafür, das Thema in der Kontaktgruppe zu erörtern.

Wegen der Corona-Pandemie hatte sich das 1995 gegründete Gremium zweieinhalb Jahre nicht getroffen. Bätzing besuchte Gadecki Ende November 2021 in dessen westpolnischer Bischofsstadt Posen (Poznan).

Quelle:
KNA