Der Moment, an dem der neue Papst Leo XIV. auf den Balkon trat, bleibt den Menschen auf dem Petersplatz in Rom in Erinnerung. "Wie plötzlich dieser weiße Rauch rauskam! Ich habe mich noch auf die Möwen konzentriert, die um den Schornstein herumflogen, und dann war es weiß", erzählt ein junger Mann bewegt bei einer Umfrage von Radio Vatikan. "Die Stimmung hat einen mitgenommen."
Mitten unter den Wartenden waren auch protestantische Studenten: "Ich würde sagen, dass es ein aufregendes Erlebnis ist, in Rom zu sein. Und das ist ein Mensch, der ja auch für so viele Menschen auf der ganzen Welt so eine unglaublich wichtige Rolle in ihrem Glauben einnimmt. Das ist schon was Besonderes."
"Er hat wirklich die Welt im Blick und hoffentlich dann auch die Ökumene"
Natürlich war auch Neugier dabei: "Wir haben vorhin mal gegoogelt. Man muss ja wissen, wie viel kann man jetzt mitklatschen als Protestant. Es kommt immer dann Leo X. in den Kopf, der Reformationspapst. Und die Rede war dann nochmal ganz schön zu hören, wie er Franziskus erwähnt hat. Er hat wirklich die Welt im Blick und hoffentlich dann auch die Ökumene.“
Die Überraschung über die schnelle Wahl war groß: "Es war eine ganz, ganz bewegte Stimmung hier. Und es war auch gleichzeitig eine riesige Überraschung, eigentlich hatte ich und ganz viele andere noch nicht damit gerechnet, dass es so schnell gehen würde. Der vierte Wahlgang, glaube ich, war es jetzt und das hatte ich nicht für möglich gehalten."
Leo beeindruckt den Petersplatz
Besonders der erste Auftritt des neuen Papstes beeindruckte viele: "Das war natürlich einfach schon eine ganz tolle Atmosphäre. Aber als dann Papst Leo XIV. auf den Balkon getreten ist, das kann man kaum beschreiben. Er hat ein wahnsinniges Charisma, eine tolle Ausstrahlung gehabt. Und man hatte sofort das Gefühl von, ja, das ist der Papst, den wir jetzt brauchen. Es ist, glaube ich, einfach jetzt so wichtig, dass wir wieder einen tollen, guten Papst bekommen, der die Leute anspricht, der die Herzen öffnet und der die Kirche in der Welt von heute weiter sozusagen durch die Zeit führt."
"Bisher weiß ich nur, dass es ein Amerikaner ist"
Auch andere Besucher schildern ihre Erlebnisse: "Wir saßen gerade im Restaurant und haben mal die News angeguckt. Und da stand, es gibt einen neuen Papst und da mussten wir hierher. Wir sind das erste Mal in Rom überhaupt heute angekommen. Der erste Tag und wir haben so viel Glück." Und wie blicken sie auf den neuen Papst? "Ich hoffe, er bringt ein bisschen Reformen in die Welt. Also bisher weiß ich nur, dass es ein Amerikaner ist und dass er 69 und jung ist. Ich hoffe, dass er modern ist und die Welt weiter voranbringt und das fortschreibt, was der alte Papst hinterlassen hat. Also mehr für die Ärmeren dieser Welt, mehr für die Frauen in der Kirche tut. Ich finde, an sich ist es eine Institution, die schon das Recht hat, weiter zu existieren. Aber sie sollte sich modernisieren."
Die Stimmung vor Ort war überwältigend: "Wir waren hier direkt vor Ort, wir waren in der Mitte, wir standen in der Mitte. Als der Papst rausgekommen ist, diese Euphorie war sehr, sehr groß. Es hat wirklich Freude gemacht, zwischendrin zu sein, die Freude der Menschen mitzuerleben. Es war wirklich schön, diesen Glauben auch nochmal von dieser Seite zu sehen."
Vom Pizzaessen auf den Petersplatz
Mancher hatte noch nicht mit einem Wahlergebnis gerechnet und war gerade noch Pizza essen: "Wir sind dann ganz schnell mit der Metro noch hergeeilt. Ich habe es nicht ganz gesehen, aber ich habe die Stimmung hier mitfühlen können. Es waren alle sehr gut drauf. Und ich bin auch froh, dass jetzt endlich der neue Papst gewählt wurde."
Viele Hoffnungen richten sich nun auf Leo XIV.: "Ich hoffe, er wird die Kriege ein bisschen beenden können. Er wird seine wichtigen Worte fassen können. Und auch mit Donald Trump, weil er ja auch Amerikaner ist, gute Worte finden."
Und immer wieder schwingt die Bedeutung des Moments mit: "Es war einzigartig. Es ist geschichtsträchtig der erste Papst aus den Vereinigten Staaten. Es bleibt unvergesslich. So etwas erlebt man nie mehr wahrscheinlich im Leben, außer man reist extra dafür an. Die Stimmung ist unvergesslich. Der Enthusiasmus, der Glaube, der Menschenmenge, das kann schon was."