Deutsche Bischofskonferenz veröffentlicht Impulspapier zur Notfallseelsorge

"Komm zu uns, zögere nicht!"

Die Pastoralkommission der Deutschen Bischofskonferenz hat eine Erklärung zur Notfallseelsorge veröffentlicht. Gemeinsam mit Experten haben sie ein Impulspapier als Grundlage und Orientierung für Seelsorger erarbeitet.

Mitarbeiterinnen der Notfallseelsorge / © Maja Hitij (dpa)
Mitarbeiterinnen der Notfallseelsorge / © Maja Hitij ( dpa )

Es ist ein recht junges Feld der diakonischen Pastoral. Seit den 90er Jahren wurden flächendeckende Strukturen aufgebaut, damit Seelsorger der Kirchen für die Einsatzkräfte verlässlich abrufbar und für ihren Einsatz geschult sind. Unter dem Titel "Komm zu uns, zögere nicht! (Apg 9,38) Notfallseelsorge: Seelsorge angesichts des plötzlichen Todes" ist eine Erklärung entstanden, theologische und pastorale Einordung der Notfallseelsorge in die Pastoral der Kirche vornimmt.

Erfurter Weihbischof Hauke steht Arbeitsgruppe vor

Die Notfallseelsorge versteht sich als Krisenintervention, insofern es zunächst um eine einmalige, zeitlich begrenzte Betreuung geht. Der Vorsitzende der Arbeitsgruppe Diakonische Pastoral, Weihbischof Dr. Reinhard Hauke (Erfurt), dankt im Geleitwort der Broschüre allen Notfallseelsorgerinnen und Notfallseelsorgern für ihren wichtigen Dienst am Menschen und ihr kirchliches Engagement. "Sie tragen wesentlich dazu bei, dass Menschen in den oft schwersten Momenten ihres Lebens Beistand und Hilfe angeboten wird", so Weihbischof Hauke.

Profil für katholische Notfallseelsorge

Auf der Frühjahrsvollversammlung der Bischöfe in Ingolstadt wurde die Entwicklung eines Profils für katholische Notfallseelsorge angestoßen. Das Dokument ist die erste zusammenfassende Darstellung in diesem Bereich. In sechs Kapiteln werden Grundlagen und aktuelle Herausforderungen der Notfallseelsorge beschrieben. Dabei geht es um die Entstehung der Notfallseelsorge, Einsatzbereiche und Strukturen, Notfallseelsorge und Notfalldienste, humanwissenschaftliche Grundlagen, biblische Motive und die pastorale Begründung von Notfallseelsorge sowie Herausforderungen für die Zukunft.

In Deutschland engagieren sich rund 7.500 ehren- und hauptamtliche Mitarbeiter in der Notfallseelsorge der christlichen Kirchen und in Kriseninterventionsteams. Seit den 90er Jahren wurden flächendeckende Strukturen aufgebaut, damit Seelsorger der Kirchen für die Einsatzkräfte verlässlich abrufbar und für ihren Einsatz geschult sind.

Für Überlebende und Hinterbliebene

Notfallseelsorge wird tätig für Überlebende von Unfällen und Katastrophen, für Hinterbliebene, nach Selbsttötung, nach dem Tod eines Kindes oder für Menschen nach Gewalterfahrung. Auch werden Polizeibeamte beim Überbringen von Todesnachrichten begleitet. Seelsorger versuchen, in der akuten Krisensituation Menschen soweit zu unterstützen und zu stärken, dass sie mit ihren Möglichkeiten oder weiterer Hilfe (wieder) in der Lage sind, die Situation oder den Verlust zu bewältigen.


Quelle:
DBK , DR , KNA