Deutsche Bischöfe ziehen positive Bilanz der Synode

"Brüderlich, kollegial und kommunikativ"

Die deutschen Bischöfe ziehen eine weitgehend positive Bilanz der derzeit in Rom tagenden Bischofssynode über die Neuevangelisierung. Die Konferenz im Vatikan habe gezeigt, wie notwendig es auf allen Kontinenten sei, den Glauben heute zu leben, zu bezeugen und in einer verständlichen Sprache zu verkündigen.

 (DR)

Das sagte der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Erzbischof Robert Zollitsch, am Donnerstagabend in Rom. Die Atmosphäre sei brüderlich, kollegial und kommunikativ gewesen. Die Beiträge der deutschen Bischöfe seien aufmerksam registriert worden und hätten Eingang in die Schlussdokumente gefunden.



Als zentralen Weg der Evangelisierung bezeichnete Zollitsch den Dialog. Es sei für die Kirche heute notwendig, nahe bei den Menschen in der säkularen Welt zu sein, ihnen zuzuhören und Antworten zu finden. Als wichtige Orte habe die Synode vor allem die Pfarrgemeinde, aber auch die kleinen Gemeinschaften innerhalb der Gemeinden und ebenso die Familien genannt.



Es brauche freilich auch geeignete Instrumente, um die Botschaft der Kirche in der Welt von heute zu vermitteln, betonte der Kölner Kardinal Joachim Meisner unter Hinweis auf die modernen Medien. Er verwies auf die schwierige Situation der Christen in manchen islamischen Ländern. Eine Mission im klassischen Sinne sei dort nicht möglich; man könne aber "immer Fragen stellen".



Für den Osnabrücker Bischof Franz-Josef Bode hat die Synode Eindrücke des Zweiten vatikanischen Konzils (1962-1965) neu aufleben lassen. Allerdings sei die Situation heute bedeutend komplexer als vor 50 Jahren. Das Bischofstreffen habe ein weites Spektrum von Aspekten zum Thema Neuevangelisierung angesprochen. Nach einer starken Schwarz-Weiß-Zeichnung in einigen Redebeiträgen zu Beginn sei vor allem in den folgenden Sprachgruppen ein sehr differenziertes Bild gezeichnet worden.



Dabei sei deutlich geworden, so Bode, dass die Probleme für Glaube und Kirche nicht nur von außen kämen, sondern auch innerhalb der Kirche bestünden. Kirche stehe heute einem erheblichen Vertrauensverlust gegenüber. Die Synode habe seiner Ansicht nach die in Deutschland bestehende "Dialogkultur" mit ihrem Vertrauen und Zugehen auf den Menschen bestätigt. Sie sei somit ein "ermutigender Anfang für viele neue Schritte" gewesen.



Der Limburger Bischof Franz-Peter Tebartz-van Elst bezeichnete die Synode als ein "Konzil im Kleinen". Sie habe sich nicht als eine Form von Parlamentarismus präsentiert, sondern an die brüderliche Einheit im nachösterlichen Abendmahlssaal erinnert. Tebartz zeigte sich beeindruckt von der vatikanischen Organisation, die mit viel Disziplin mehr als 200 Synodenbischöfe zu Wort habe kommen lassen.



Der Limburger Bischof unterstrich insbesondere das Erwachsenen-Katechumenat. "Unschätzbar" für Katechese und Evangelisierung seien die katholischen Weltjugendtage.