Der Prozess gegen Elias Bierdel hat begonnen - im domradio rechtfertigt er das Flüchtlingsdrama der "Cap Anamur"

Vom Retter zum Angeklagten

Bis zu 12 Jahre Haft drohen dem Journalisten und ehemaligen Vorsitzenden der Hilfsorganisation "Cap Anamur" Elias Bierdel. Seit Anfang der Woche stehen er und zwei Weggefährten in Sizilien vor Gericht. Der Vorwurf lautet auf Schlepperei. Im Sommer 2004 hatte Bierdel 37 afrikanische Flüchtlinge in Seenot gerettet und nach dreiwöchiger Irrfahrt schließlich nach Sizilien gebracht. Das Schiff wurde beschlagnamt, die Flüchtlinge zurückgeschickt. Bierdel geriet anschließend heftig in die Kritik. So bezeichnete "Cap Anamur" Gründer Rupert Neudeck die Aktion als "Rufschändung". Im domradio-Interview stellt er sich den Vorwürfen - und sein neues Buch vor.

 (DR)


Bierdel: "Europa begeht den Weg der Militarisierung"
In "Ende einer Rettungsfahrt" beschreibt Bierdel die Lage der Flüchtlinge heute und damals. Zugleich greift er Europa und dessen Weg der "Militarisierung" im Umgang mit See-Migranten an. "Man versucht, die Migration auf dem Wasser zu unterbinden  - mit militärischen Maßnahmen. Und dabei kommen immer mehr Menschen ums Leben."

Am Dienstag den 14.11.2006 stellt Bierdel das Buch um 20.00 Uhr im "Bürgerzentrum Köln Nippes", Mauernheimer Straße, vor. Weitere Termine finden Sie auch auf der Homepage von Elias Bierdel.