Der Geistliche starb im Alter von 94 Jahren

Speyerer Weihbischof Ernst Gutting gestorben

Ernst Gutting war unter anderem Beauftragter der Deutschen Bischofskonferenz für die Frauenseelsorge und engagierte sich besonders für eine gerechte Arbeitswelt

 (DR)

 

Ernst Gutting, emeritierter Speyerer Weihbischof, ist im Alter von 94 Jahren verstorben. Das teilte die Diözese am Freitagabend mit. Er war der erste Weihbischof seit der Neuerrichtung des Bistums im Jahr 1821. Sein Leitspruch lautete "Nur die Liebe zählt". Gutting war unter anderem Beauftragter der Deutschen Bischofskonferenz für die Frauenseelsorge und engagierte sich besonders für eine gerechte Arbeitswelt. Der Geistliche habe die letzten Jahre geschwächt durch Alter und Krankheit zurückgezogen in Kaiserslautern gelebt, hieß es weiter.

Gutting stammte aus Ludwigshafen. Nach seinem Studium unter anderem bei Romano Guardini und seiner Priesterweihe 1949 war er Kaplan in Pirmasens, Landau und Kaiserslautern. 1956 wurde er Diözesanseelsorger für die Frauenjugend, bis ihm Bischof Isidor Markus Emanuel 1959 das Amt des Diözesanfrauenseelsorgers übertrug.

1968 wurde Gutting Generalpräses des Zentralverbandes der Katholischen Frauengemeinschaft Deutschlands. Ein Jahr später übernahm der die Leitung der Bischöflichen Hauptstelle für Frauenseelsorge in Düsseldorf.

Papst Paul VI. ernannte den 52-jährigen Gutting 1971 zum Titularbischof von Sufar und zum Weihbischof im Bistum Speyer. Die Bischofsweihe empfing er am 12. September 1971 durch den damaligen Speyerer Bischof Friedrich Wetter. 1974 wurde er zudem Dompropst in Speyer.

Als Beauftragter der Deutschen Bischofskonferenz für die Frauenseelsorge gehörte er zu den Mitverfassern des 1981 erschienene Schreibens der deutschen Bischöfe "Zu Fragen der Stellung der Frau in Kirche und Gesellschaft".

Ferner engagierte sich der Sohn eines christlichen Gewerkschaftssekretärs besonders für die Rechte der Arbeitnehmer.

Seit seinen ersten Kaplansjahren war er der Christlichen Arbeiterjugend (CAJ) und der Katholischen Arbeitnehmer-Bewegung (KAB) eng verbunden. Später kämpfte er mehrfach mit den Gewerkschaften für den Erhalt von Arbeitsplätzen.


Quelle:
KNA