Demonstration von Abtreibungsgegnern in Berlin gestört

Begleitet von einem Polizeiaufgebot zogen die Demonstranten in Trauerkleidung zur Sankt-Hedwigs-Kathedrale, wo ein ökumenischer Gottesdienst stattfand. Veranstaltet hatte den Marsch der Bundesverband Lebensrecht. Dessen Vorsitzender, der Publizist Martin Lohmann, sagte, die Demonstration trete für einen konsequenteren Schutz des ungeborenen Lebens und eine Korrektur des Abtreibungsparagraphen 218 ein.



In einer Erklärung forderte der Verband, die staatliche Finanzierung von Abtreibungen zu beenden und mit diesem Geld Schwangere und Familien zu fördern. Zudem verlangte er ein gesetzliches Verbot der Präimplantationsdiagnostik und wandte sich gegen Bestrebungen, aktive Sterbehilfe zu erlauben.



Schriftliche Grußworte übermittelten den Veranstaltern zufolge unter anderem der Botschafter des Papstes in Deutschland, Erzbischof Jean-Claude Perisset, die Kardinäle Georg Sterzinsky und Joachim Meisner sowie mehrere Bischöfe. Aus der Politik hätten die Bundesminister Annette Schavan und Karl-Theodor zu Guttenberg "Unterstützung und Ermutigung" überbracht, ebenso weitere Unionspolitiker.



Während der Veranstaltung kam es immer wieder zu Störungen linker Gegendemonstranten. Mit Trillerpfeifen und Sprechchören wie "Eure Kinder werden so wie wir" oder "Hätte Maria abgetrieben, wärt Ihr uns erspart geblieben" versuchten Mitglieder des Arbeitskreises "Linker Feminismus", der "Emanzipativen Antifaschistischen Gruppe" und der "Autonomen Neuköllner Antifa", die Demonstration zu behindern. Mehrfach kam es zu Handgemengen. Wie ein Sprecher der Polizei auf Anfrage bestätigte, nahm diese mehrere von ihnen vorübergehend fest.