Debatte um Pflegeversicherung

Union: Pflegeheimbewohner sollen weniger zahlen müssen

In der Debatte um die Finanzierung der Pflegeversicherung fordern Unionspolitiker, die privaten Zuzahlungen der Pflegebedürftigen in Heimen zu begrenzen und dafür den Zuschuss der Versicherung auszuweiten.

 (DR)

Das geht aus einem Vorschlag der CSU-Gesundheitspolitikerin Emmi Zeulner (CSU) und der "Jungen Gruppe" der Unions-Abgeordneten hervor, über den die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" am Samstag berichtet. Zeulner spricht laut Zeitung von einer "Umkehr von Sockel und Spitze". Im Pflegefall übernimmt bislang die gesetzliche Versicherung nur einen Teil der Kosten. Den Rest müssen der Patient und gegebenenfalls dessen Angehörige selbst aufbringen. Sind sie dazu nicht in der Lage, springt das Sozialamt ein. Politiker aus der Union wollen das nun ändern.

Armutsrisiko verhindern

Der Systemwechsel sei nötig, um das Armutsrisiko "Pflegebedürftigkeit" und die pflegebedingte Sozialabhängigkeit zu verhindern, sagte Zeulner der Zeitung. "Es kann nicht sein, dass immer mehr Pflegebedürftige in eine pflegebedingte Sozialabhängigkeit rutschen. Deswegen brauchen wir eine Neuausrichtung der Pflegeversicherung."

Ein Drittel bezieht Sozialhilfe

Schon heute beziehe rund ein Drittel der Heimbewohner Sozialhilfe, weil ihr Vermögen und die Rente nicht reichten, um die Eigenanteile zu bezahlen. Sie liegen nach Angaben der Privaten Krankenversicherungen im Schnitt bei 1.800 Euro im Monat. Zuletzt waren diese Beträge gestiegen, auch weil Gehälter der Pflegekräfte schneller wuchsen als die Zuschüsse der Kassen. Inzwischen müssen die Gehaltszuwächse des Pflegepersonals das voll ausgleichen.

 


Symbolbild: Pflege / © Christoph Schmidt (dpa)
Symbolbild: Pflege / © Christoph Schmidt ( dpa )
Quelle:
KNA