Debatte um den Charlie-Hebdo-Wagen

 (DR)

Das Festkomitee Kölner Karneval hatte Ende Januar mitgeteilt, dass ein bereits im Bau befindlicher Karnevalswagen zum Anschlag auf das Pariser Satiremagazin "Charlie Hebdo" beim Rosenmontagszug doch nicht mitfahren soll. Der Wagen zeigt nach dem Entwurf einer Kölner Zeichnerin einen Jecken, der einen Stift in das Gewehr eines maskierten Attentäters steckt. Der Wagenentwurf ist auch ein Bekenntnis zur Meinungs- und Pressefreiheit und zeigt Porträts der bei dem Pariser Anschlag getöteten Karikaturisten. Das Motiv war bei einer Internet-Abstimmung ausgewählt worden, an der sich 7.000 Menschen beteiligten.

"Einen Persiflagewagen, der die Freiheit und leichte Art des Karnevals einschränkt, möchten wir nicht", begründete das Festkomitee seine Entscheidung. Es habe Rückmeldungen besorgter Bürger gegeben, "die wir sehr ernst nehmen". Das Festkomitee stehe weiter "zur Aussage dieses Wagens", der Karneval solle die Menschen jedoch nicht beunruhigen: "Wir möchten, dass alle Besucher, Bürger und Teilnehmer des Kölner Rosenmontagszuges befreit und ohne Sorgen einen fröhlichen Karneval erleben."

Der Rückzieher löste zahlreiche kritische, aber auch zustimmende Reaktionen aus. Mittlerweile übten die Karnevalisten Selbstkritik. Es sei möglicherweise keine so gute Idee gewesen, den Entwurf so frühzeitig zu präsentieren.