… Karl Heinz Böhm. Erinnern sich im ersten Moment verzückt an die gefühlte 98. Wiederholung von Sissi und ihrem schmucken Kaiser Franz und im zweiten Moment an die Wette, an die sich ganz Deutschland erinnert und die Franz Elsner für das Wichtigste hält, was je in der Sendung „Wetten dass“, passierte: Die Wette, in der Karl Heinz Böhm eine Mark in die Kamera hielt und sagte: "Ich wette, dass nicht jeder Zuschauer eine Mark für Äthiopien spendet." Womit er leider Recht hatte. Und doch so viele Spenden bekam, dass wir alle auch vor unserem inneren Auge die Bilder mit Karl Heinz Böhm in Äthiopien haben, immer umringt von Menschen: bei der Einweihung von Schulen, mit Brunnen, die sprudeln und Kindern, die fröhlich spielen.
"Karl Heinz Böhm fand als Entwicklungshelfer die Rolle seines Lebens"hieß es deswegen zu seinem Tod an Himmelfahrt jetzt unisono und langweiliger Weise in jedem Nachruf. Warum ich es dann jetzt an dieser Stelle auch noch mal wiederholen muss?
Weil heute Pfingsten ist. Und es da um den Geist geht. Und weil Karl Heinz Böhm damals diesen einen Satz über die vergessenen Menschen in Äthiopien gesagt hat: „Das sind doch Menschen. Denen muss man doch helfen“. Und dann geholfen hat. „Keep the spirit“ lese ich oft auf Autos, Frühstücksbrettchen, T-Shirts. Was auch immer damit jeweils gemeint ist, welcher Geist da jeweils beschworen wird – der Pfingstgeist will, dass wir uns, alle, als eine große Menschheitsfamilie sehen. Die eine Sprache spricht. Die Sprache der Menschlichkeit braucht schließlich keine Übersetzung: Von Herz zu Herz verstehen sich alle Völker, alle Kulturen.
„Das sind doch Menschen. Denen muss man doch helfen“. Mögen wir, wann auch immer, wo auch immer jemand aus unserer Menschheitsfamilie in Not ist, diesen Satz sagen. Und danach handeln.
In Memoriam von Karl Heinz Böhm. Und, bitte, nicht nur an Pfingsten.