Das neue Kabinett steht fest

Protestantenmehrheit in der Ministerriege

Im dritten Kabinett Merkel gehören neun der vorgesehenen Ressortchefs der evangelischen Kirche an, nur fünf der katholischen. Erstmals ist mit Aydan Özoguz auch eine Muslima bei den Sitzungen dabei.

Der Reichstag in Berlin (dpa)
Der Reichstag in Berlin / ( dpa )

Bei den designierten Ministern im neuen Bundeskabinett sind die Protestanten in der Mehrheit. Neun der vorgesehenen Ressortchefs gehören der evangelischen Kirche an, fünf der katholischen. Zu den Katholiken zählen auf SPD-Seite Umweltministerin Barbara Hendricks, Sozialministerin Andrea Nahles und Justizminister Heiko Maas. Außerdem sind Verkehrsminister Alexander Dobrindt und Entwicklungsminister Gerd Müller katholisch. Alle anderen Minister sind evangelisch.

Drei der protestantischen Minister engagieren sich in Laiengremien der evangelischen Kirche. So ist der als neuer Gesundheitsminister gesetzte Hermann Gröhe (CDU) Mitglied der Synode der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD). Frank-Walter Steinmeier, der erneut Außenminister werden soll, wurde kürzlich zum Präsidenten für den Kirchentag im Jahr 2019 gewählt. Thomas de Maizière, der im neuen Kabinett vom Verteidigungs- wieder ins Innenressort wechseln soll, ist Mitglied des Präsidiums des Kirchentags.

Der neue Staatsminister im Bundeskanzleramt, Peter Altmaier, und die Staatsministerin für Kultur und Medien, Prof. Monika Grütters, sind katholisch. Frau Grütters gehört wie auch die neue Arbeitsministerin Andrea Nahles und die neue Umweltministerin Barbara Hendricks dem Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK) an.

Erste Muslima im Kabinett

Erstmals wird in dieser Wahlperiode auch eine Muslimin mit türkischen Wurzeln am Kabinettstisch Platz nehmen. Aydan Özoguz ist als Beauftragte der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und Integration bei den Sitzungen dabei.

Die konfessionellen Gewichte im Bundeskabinett haben sich damit verschoben. In der schwarz-gelben Regierung war das Verhältnis von Protestanten und Katholiken ausgeglichen. Sechs Minister waren evangelisch, sieben katholisch. Zwei FDP-Minister wollten damals keine Angabe zu ihrer Religionszugehörigkeit machen. Im neuen Kabinett bekennen sich dagegen alle Minister zur Mitgliedschaft in einer Religionsgemeinschaft.


Quelle:
epd , DR