Eichstätter Bischof Hanke ermutigt die Automobilbranche

"Das Auto ist nicht wegzudenken"

Die Elektromobilität werde zu sehr gehypt, die Ökobilanz sei fragwürdig. Für den Eichstätter Bischof Gregor Maria Hanke ist das Auto nicht wegzudenken. Bei einem Gottesdienst mit "Christen in der Automobilindustrie" sprach er der Branche Mut zu.

Staus in der Stadt (shutterstock)

Auch in Zukunft werde es Individualverkehr geben, so der Eichstätter Bischof Gregor Maria Hanke. Er hat Beschäftigten der Autobranche Mut zugesprochen. "Das Auto ist nicht wegzudenken", sagte Hanke am Donnerstagabend in der Ingolstädter Kirche Sankt Pius beim ersten ökumenischen Gottesdienst der Vereinigung "Christen in der Automobilindustrie" (CAI) in der Region. Er sei optimistisch, dass neue Technologien etwa mit Wasserstoff zu einer größeren Umweltfreundlichkeit führten. Die Elektromobilität halte er indes für "zu sehr gehypt". Deren Ökobilanz sei oft fragwürdig.

Verantwortung als Christ

Er könne nur hoffen, dass der angekündigte Arbeitsplatzabbau in der Autoindustrie sozial verträglich erfolge, sagte Hanke weiter. "Die Politik sollte den Betroffenen helfend zur Seite stehen." Der Bischof fügte an, die Autobranche gebe vielen Menschen Lohn und Brot. Ihre Produkte sollten dem Wohle der Menschen dienen, und auch die dort Beschäftigten sollten bedenken, dass die Schöpfung eine Leihgabe Gottes an die Menschen sei und "nicht zum Besitz und zum Verzehr" gedacht. Der christliche Glaube sei auf Verantwortung angelegt. Als Beschäftigte trügen Christen dazu bei, dass in einem Unternehmen Werte spürbar würden.

Hanke feierte den Gottesdienst zusammen mit dem evangelischen Regensburger Regionalbischof Klaus Stiegler sowie dem evangelischen Wolfsburger Industriepfarrer und CAI-Gründer Peer-Detlev Schladebusch. Schladebusch erklärte: "Wer langfristig Wertschöpfung haben will, muss Leute haben, die Werte leben." Dafür stünden die CAI. Sie gäben ihr Christsein nicht am Werkstor ab, sondern wollten auch bei der Arbeit die Welt lebenswert gestalten.

Hoher Einsatz für die Industrie

Die CAI bestehen seit 2012 und sind nach eigenen Angaben "ein Netzwerk von Christen, die aus Überzeugung mit höchstem Einsatz in der Automobilindustrie und ihr zugeordneten Unternehmen wie Banken, Handel, Versicherungen und Zulieferer arbeiten". Die rund 1.000 Zugehörigen gehören demnach verschiedenen Kirchen aus dem Kreis der Arbeitsgemeinschaft christlicher Kirchen in Deutschland an, konkrete Angaben zur konfessionellen Aufteilung gibt es nicht. Zu ihrem Ziel sagen die CAI: "Wir wünschen uns, dass christliche Grundwerte im persönlichen Arbeitsleben innerhalb der Unternehmen und in der sozialen Verantwortung außerhalb der Unternehmen sichtbar werden."


Bischof Gregor Maria Hanke im Dialog / © Harald Oppitz (KNA)
Bischof Gregor Maria Hanke im Dialog / © Harald Oppitz ( KNA )
Quelle:
KNA