Erzbistum Hamburg will Krankenhaus nicht schließen

"Daran definitiv nicht interessiert"

Das Erzbistum Hamburg hat Medienberichte dementiert, wonach eines seiner Krankenhäuser aufgegeben werden soll. "Wir sind definitiv nicht daran interessiert, das Krankenhaus Groß-Sand zu schließen", so der stellvertretende Generalvikar.

Bewegung in einem Krankenhausflur / © hxdbzxy (shutterstock)
Bewegung in einem Krankenhausflur / © hxdbzxy ( shutterstock )

Die Diözese hat seinen Angaben zufolge ein Sanierungskonzept für das 200-Betten-Haus erarbeitet, das vorsieht bis 2023 einen ausgeglichenen Haushalt zu schaffen.

Weil das Hospital einen städtischen Versorgungs-Auftrag hat, müssten die Pläne mit der Sozialbehörde abgestimmt werden, so Berthold Bonekamp, der auch Vorsitzender der Aufsichtskommission von Groß-Sand ist, gegenüber der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA).

Dazu seien in dieser Woche Beratungen einer Lenkungsgruppe mit Mitgliedern des Trägers, der Behörde, der Krankenkasse und der Kassenärztlichen Vereinigung gestartet. "Die Sozialbehörde hat auf jeden Fall schon ihren Willen bekundet, das Krankenhaus zu erhalten", erklärte Bonekamp. "Ich bin zuversichtlich, dass wir zu einem guten Ergebnis kommen werden."

Die Sanierung wird seiner Einschätzung nach "ein schwieriger Prozess". Fest stehe, dass das Krankenhaus Groß-Sand eine stationäre Einrichtung bleibe. "Die Frage ist nur, welche stationären Angebote wir weiter vorhalten können und in welchen Bereichen wir stärker auf ambulante Behandlung in Form von Medizinischen Versorgungszentren setzen." Weitere Details des Sanierungskonzepts nannte Bonekamp nicht.

Bistum im Finanznot

Das finanziell angeschlagene Erzbistum Hamburg ist derzeit auf Sanierungskurs. Es hat bereits angekündigt, sechs seiner 21 katholischen Schulen in Hamburg zu schließen. Das Erzbistum ist Träger dreier weiterer Krankenhäuser, die es gerne an einen anderen christlichen Träger abgeben würde. Es gebe bereits mehrere Anbieter, die daran interessiert seien, die drei Häuser zu übernehmen - nicht aber Groß-Sand, sagte Bonekamp. Derzeit ruhten die Gespräche wegen der Corona-Pandemie. Er sei optimistisch, dass nach der geplanten Sanierung von Groß-Sand ein gemeinsamer Träger für alle Häuser gefunden werden könne.

Das Krankenhaus Groß-Sand im Hamburger Stadtteil Wilhelmsburg befindet sich seit einigen Jahren in einer wirtschaftlichen Schieflage. Auf dem Träger, der Pfarrei Sankt Bonifatius, lasten nach Angaben des Erzbistums Pensionszusagen von 34 Millionen Euro. Das Erzbistum hat die Verwaltung des Krankenhauses übernommen und sich an den Pensionslasten mit bislang 19,5 Millionen Euro beteiligt. Im Juni war bekanntgeworden, dass die dem Krankenhaus angeschlossene Pflegeschule zum 1. Oktober geschlossen wird.


Quelle:
KNA