Morgenimpuls von Schwester Katharina

Christus vertreibt das Chaos dieser Welt

Heute schaut Schwester Katharina mit uns in einen Hymnus aus dem Stundenbuch. Und der regt uns unter anderem dazu an, auch unsere Leichen aus dem Keller zu holen und unter dem Licht Gottes zu betrachten.

Chaos im Kinderzimmer / © Anna Nahabed (shutterstock)

In den Laudes des Stundenbuches gibt es viele sehr schöne Hymnen, also Lobgesänge auf den Gott unseres Lebens. Einer gefällt mir gut, besonders gut. Er beginnt so:

Nacht und Gewölk und Finsternis.
Verworrenes Chaos dieser Welt,
entweicht und flieht! Das Licht erscheint,
der Tag erhebt sich: Christus naht.

Dieser Vers gibt so quasi den Befehl, dass das Chaos dieser Welt zu verschwinden hat, weil sich der Tag aus dem Schlaf erhebt und Christus kommt. Viele von uns haben den Eindruck, dass sie das verworrene Chaos, das in der Welt ist, nicht mehr entwirren können. Und manche gehen dann in die Psychiatrie und hoffen auf Hilfe. Andere haben Freunde und Familie, deren Rat und Hilfe ausreicht. Und vielen hilft es, sich mit allem an Gott zu wenden, und dann Christus, der uns nahe sein will. Weiter heißt es:

Jäh reißt der Erde Dunkel auf,
durchstoßen von der Sonne Strahl,
der Farben Fülle kehrt zurück
Im hellen Glanz des Taggestirns.
So soll, was in uns dunkel ist,
was schwer uns auf dem Herzen liegt,
aufbrechen unter deinem Licht
und dir sich öffnen, Herr und Gott.

So wie die Sonne mit der Dunkelheit Schluss macht und die Farben und der Glanz so manchen Morgen so richtig strahlen lassen, So können wir alles, was uns bedrückt, den Tag schwer macht und lästig wird, vertrauensvoll Gott hinhalten und von ihm aufbrechen und uns Lösungen finden lassen. Und weiter geht unser Hymnus:

Blickt tief in unser Herz hinein,
sieh unser ganzes Leben an:
Noch manches Arge liegt in uns,
was nur dein Licht erhellen kann.
Dir, Christus, guter Herr und Gott,
dem ew'gen Vater, der uns liebt,
dem Heil'gen Geist, der bei uns ist,
sei Lob und Dank in Ewigkeit. Amen.

Ich weiß nicht, ob Ihnen das so bewusst ist, aber ich denke, jede und jeder von uns hat so seine dunklen Geheimnisse, seine Leichen im Keller, wie man so sagt. Trotzdem gibt dieser Vers den Tipp, auch diese Dinge unter dem Licht Gottes anzuschauen und an den Tag zu bringen. Und in allem verworrenen Chaos, innen und außen, in aller Problematik unseres Lebens und besonders dieser Tage, kann ich Gott loben und danken. Weil er der gute Gott ist, der bei uns bleibt, der uns liebt, und der Heilige Geist, der mit uns geht auf unseren Wegen.

 


Sr. Katharina Hartleib OSF vor dem Kölner Dom / © Mathias Peter (DR)
Sr. Katharina Hartleib OSF vor dem Kölner Dom / © Mathias Peter ( DR )
Quelle:
DR