Vertonungen des "Stabat mater" aus verschiedenen Epochen

"Christi Mutter stand mit Schmerzen"

Schon mit dem 5. Fastensonntag, zwei Wochen vor Ostern, beginnt die Passionszeit. Eine Rolle spielt dabei auch Maria, die Muttergottes.

Kreuzigung Christi / © Simon de Vos
Kreuzigung Christi / © Simon de Vos

Sie steht mit unter dem Kreuz und beweint das Leiden und den Tod ihres Sohnes. Das wird in einem mittelalterlichen Gedicht aufgegriffen: "Stabat mater dolorosa".Das Leiden Jesu Christi, seine Passionsgeschichte, sie steht im Mittelpunkt der letzten Tage vor Ostern. Auch am Palmsonntag, an dem die Kirche des Einzugs Jesu in Jerusalem gedenkt, findet die Passionsgeschichte ihren Platz im Gottesdienst. Ganz zentral wird die Leidensgeschichte, dann nach Johannes, natürlich am Karfreitag, am Todestag Jesu. Gerade in der Johannes-Passion hat auch die Mutter Jesu, Maria eine besondere Rolle. Sie steht mit dem Jünger Johannes unter dem Kreuz und Jesus vertraut ihr den Jünger an und andersherum.

Die Muttergottes, die unter dem Kreuz steht und das Leiden und den Tod ihres Sohnes beweint wird in einem mittelalterlichen Gedicht aufgegriffen. "Stabat mater dolorosa", in einer deutschen Übersetzung "Christi Mutter stand mit Schmerzen". Der Text meditiert in 20 Strophen das Leiden Jesu und das Mitleiden seiner Mutter. In der Musikgeschichte fühlten sich viele Komponisten von diesem Text so inspiriert, dass Sie eine Vertonung des "Stabat mater" verfassten. Vier Vertonungen aus verschiedenen Epochen erklingen in der Sendung.

Die erste stammt aus dem ausgehenden 16. Jahrhundert von Giovanni Pierluigi da Palestrina. Er schrieb seine Version für zwei Chöre, die teils im Wechsel, teils gleichzeitig die 20 Strophen des Gesangs vortragen. Mehr als 250 Jahre nach ihm hat auch Franz Liszt sich des Textes angenommen. Von ihm sind gleich zwei "Stabat mater"-Vertonungen bekannt. Die eine ist Teil seines großen Oratoriums "Christus", die andere ist viel kürzer und ein eigenständiges Werk, es ist ein Instrumentalstück. Dazu gibt es Musik aus dem 20. Jahrhundert. Der polnische Komponist Krysztof Penderecki hat ein "Stabat mater" für drei gemischte Chöre geschrieben. Es ist sein erstes Werk im Bereich der geistlichen Chormusik. Penderecki schreibt es schon im Alter von 29 Jahren und übernimmt es später ohne Veränderungen in seine "Lukas-Passion". Schließlich erklingt auch noch Musik von Zoltan Kodaly. Seine Vertonung ist schon kurz vor dem 20. Jahrhundert entstanden im Jahr 1898. Zu dem Zeitpunkt war Kodaly erst 16 Jahre alt. Er hat es aber im Jahr 1962 aber noch einmal revidiert und überarbeitet.

(Erstsendedatum: 20.03.2016)