Christen verurteilen Gewalt gegen konvertierte Rohingya

Konflikt unter den Rohingya

Die Rohingya sind eine verfolgte Minderheit in Myanmar. Deshalb wurde das Land erst vor Kurzem vom Internationale Strafgerichtshof in Den Haag zu deren Schutz verklagt. Doch jetzt gibt es auch Konflikte unter den Rohingya.

Eine Frau der Rohingya weint in der Nähe nach einem Brandunfall in einem Lager für Binnenvertriebene / © Nyunt Win (dpa)
Eine Frau der Rohingya weint in der Nähe nach einem Brandunfall in einem Lager für Binnenvertriebene / © Nyunt Win ( dpa )

Christen in Bangladesch verurteilen die Gewalt gegen christliche Rohingya in den Flüchtlingslagern. Die Opfer seien in den vergangenen zwei Jahren in den Lagern zum Christentum konvertiert, berichtete der asiatische katholische Pressedienst Ucanews an diesem Donnerstag. "Wir verurteilen Gewalt zwischen Flüchtlingen, unabhängig von ihrer Identität", sagte der Präsident der Bangladesh Christian Association (BCA), Nirmol Rozario. "Wir fordern die Behörden auf, den Vorfall ordnungsgemäß zu untersuchen und Maßnahmen gegen diejenigen zu ergreifen, die ihn begangen haben."

Muslimische gegen christlichen Rohingya

17 christliche Rohingyafamilien in einem der Lager in der Provinz Cox's Bazar waren laut Ucanews in dieser Woche von muslimischen Rohingya angegriffen worden. Acht Personen erlitten Verletzungen. Ein Polizeisprecher wies gegenüber Ucanews die Behauptung zurück, die Täter seien Mitglieder der Miliz Arakan Rohingya Salvation Army (ARSA). "Es gibt keine Verbindung zum Terrorismus", betonte der Sprecher. Die Situation habe sich inzwischen beruhigt, die Polizei sei Herr der Lage.

Myanmar zum Schutz der Rohingya verklagt

Angriffe der ARSA auf Polizeiposten in Myanmar waren im August 2017 der Auslöser der gewaltsamen Vertreibung von mehr als 700.000 muslimischen Rohingya durch die Armee von Myanmar. Der Internationale Strafgerichtshof in Den Haag hatte vergangene Woche ein Verfahren gegen Myanmar wegen Völkermords an den Rohingya eingeleitet und Myanmar zudem angewiesen, den Schutz und die Sicherheit der noch rund 600.000 in Myanmar lebenden Rohingya zu garantieren.


Quelle:
KNA
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