Christen in Syrien

Stichwort

Bereits im ersten Jahrhundert nach Christus entstanden auf dem Gebiet des heutigen Syrien erste christliche Gemeinden. Seit dem Aufkommen des Islams im 7. Jahrhundert ist das Land, in dem heute eine sunnitische Mehrheit lebt, weitestgehend muslimisch geprägt. Nach Angaben des Auswärtigen Amtes sind zehn Prozent der insgesamt 20,4 Millionen Syrier Christen. Neben den katholischen Melkiten haben die griechisch-orthodoxe und syrisch-orthodoxe Kirche die meisten Gläubigen im Land.

 (DR)

Die syrisch-orthodoxe Kirche sieht sich in der direkten Nachfolge der Apostel Petrus und Paulus. Seit 1980 ist Ignatius Zakka I. Iwas syrisch-orthodoxer Patriarch mit Sitz in Damaskus. Die Kirchenmitglieder sind über die ganze Welt verstreut. Schätzungen zufolge hat die orientalische Kirche rund 300.000 Anhänger in Syrien, Libanon, der Türkei, Israel, Jordanien, dem Irak, den USA und in Europa. In Indien zählt die Kirche etwa 750.000 Christen.



Auch das griechisch-orthodoxe Patriarchat von Antiochien beruft sich auf die Apostel Petrus und Paulus. Die Kirche, die sich auch Rum-Orthodox nennt, legt großen Wert auf die arabische Sprache als ihr Kennzeichen. Seit 1979 ist Ignatius IV. Hazim Oberhaupt der Kirche. Amtssitz ist Damaskus. Im Nahen und Mittleren Osten leben noch rund eine Million Mitglieder, eine weitere knappe Million ist über alle Welt verstreut.



Die arabischsprachigen Katholiken in Syrien sind in der melkitischen Kirche vereint. Oberhaupt der mit Rom unierten Kirche ist seit 2000 Patriarch Gregorios III. Laham. Er residiert in Damaskus und vertritt rund 1,5 Millionen Gläubige weltweit. Daneben leben in Syrien unter anderem armenisch-apostolische, armenisch-katholische und evangelische Christen, aber auch Maroniten, Armenier, Chaldäer und Angehörige der syrisch-katholischen Kirche.