Christen in Syrien

Stichwort

Syriens christliche Geschichte reicht in die Zeit des Neuen Testaments: Paulus erlebt seine Bekehrung vor Damaskus und findet dort bereits eine christusgläubige Gemeinde vor. Bis ins siebte Jahrhundert war das Land mehrheitlich christlich geprägt. In Syrien bestanden Zentren der Theologie und des Mönchtums. Viele bedeutende Kirchenväter-Schriften entstanden dort.

 (DR)

Heute bilden Christen in Syrien eine Minderheit: Von den rund 23 Millionen Einwohnern gehören dieser Religion nach unterschiedlichen Schätzungen 10 bis 15 Prozent an. Die größten Gemeinschaften bilden die syrisch-orthodoxe Kirche mit Patriarchat in Damaskus und die griechisch-orthodoxe Kirche.



Namhaften Umfang erreichen auch die armenisch-orthodoxe Kirche und die mit Rom verbundenen Ostkirchen - die griechisch-katholische (melkitische), syrisch-katholische und armenisch-katholische Kirche sowie die Maroniten und Chaldäer. Während die römisch-katholische Gemeinde recht klein ist, gibt der Vatikan für alle katholischen Kirchen in Syrien die Zahl von 426.000 Mitgliedern an.



Die ältesten christlichen Stätten Syriens befinden sich in Maalula, Derya, Homs, Aleppo und der Altstadt von Damaskus; dort leben bis heute syrische Christen. Eine Besonderheit ist Maalula an der Grenze zu Libanon: Die christlichen Einwohner sprechen einen neuwestaramäischen Dialekt, der mit der Muttersprache Jesu eng verwandt sein soll.



Gesellschaftlich gehören die mehrheitlich arabischstämmigen syrischen Christen der Mittel- und Oberschicht an. Seit der Machtübernahme von Hafez al-Assad (1970) wurden sie in Militär und Regierung eingebunden.