Chinesische Behörden verhaften weitere vier Priester

Aus Papsttreue in Haft

Chinesische Sicherheitskräfte haben in der vergangenen Woche vier katholische Priester verhaftet. Das berichtete die im US-amerikanischen Stamford ansässige Kardinal-Kung-Stiftung am Wochenende. Den Informationen zufolge gehören die Verhafteten zur papsttreuen so genannten Untergrundkirche. Sie hätten sich geweigert, der Katholischen Patriotischen Vereinigung beizutreten, die von den Behörden kontrolliert wird. Sie würden an einem unbekannten Ort festgehalten.

 (DR)

Wie die Stiftung weiter mitteilte, befinden sich derzeit mindestens fünf katholische Bischöfe und mindestens 15 Priester in Haft; weitere Geistliche ständen unter Hausarrest. Auch zahlreiche Laien seien wegen ihres Glaubens im Gefängnis. Papst Benedikt XVI. hatte die chinesischen Behörden in einem Brief an Chinas Katholiken Ende Juni zum Respekt der Religionsfreiheit aufgerufen.

Derweil ist nach einem Bericht von Radio Vatikan einer der bekanntesten chinesischen Menschenrechtler, der evangelische Pastor Hua Huiqi, wieder frei. Er war im Februar unter dem Vorwand verhaftet worden, die Justiz behindert zu haben. Anfang Juni verurteilte ihn ein Gericht in einer nicht-öffentlichen Sitzung zu sechs Monaten Gefängnis. An der Verhandlung durfte sein Rechtsanwalt nicht teilnehmen. Am 26. Juli wurde er laut Radiosender überraschend freigelassen.

Rund 13 Millionen von etwa 1,3 Milliarden Einwohnern Chinas sind Katholiken. Neben der regimenahen und staatlich zugelassenen Patriotischen Vereinigung gibt es Christen, die eine größere Distanz zu den Behörden aufrecht erhalten. Gegen Mitglieder dieser auch als Untergrundkirche bezeichneten Gruppierung kommt es immer wieder zu staatlichen Sanktionen.