China warnt vor Empfang des Dalai Lamas

Nach Europareise

Der im Exil lebende Dalai Lama reist gerne, hält Vorträge. Er war erst kürzlich in Europa unterwegs. Darauf reagiert nun China und warnt davor, ihn zu empfangen.

Dalai Lama / © Stephanie Lecocq (dpa)
Dalai Lama / © Stephanie Lecocq ( dpa )

China hat ausländische Regierungen und Organisationen davor gewarnt, den Dalai Lama zu empfangen. Das im Exil lebende religiöse Oberhaupt der Tibeter sei nur eine "politische Figur" und wolle Tibet von China abtrennen, sagte Zhang Yijiong, Vizedirektor der Einheitsfront im Zentralkomitee der Kommunistischen Partei, am Samstag am Rande des Parteikongresses in Peking.

Zur Reise des Dalai Lamas im vergangenen Monat durch Europa sagte Zhang Yijiong, der Empfang durch Regierungen sei ein "schwerer Verstoß" gegen die Gefühle des chinesischen Volkes. Es widerspreche auch deren Beteuerungen, die alleinige Souveränität der Regierung in Peking anzuerkennen, sagte der Vizedirektor der Einheitsfront, die Kontakte zu nicht-kommunistischen Gruppen in China pflegt.

Ende der 1950er Jahre Flucht ins Exil

Der heute 82-jährige Dalai Lama war 1959 nach dem Volksaufstand der Tibeter gegen die Fremdherrschaft der chinesischen Kommunisten mit seinen Gefolgsleuten ins indische Exil geflüchtet. 1965 bildete die Pekinger Führung die Autonome Region Tibet, die aber nur halb so groß ist wie das einstige Siedlungsgebiet.

Der einwöchige Parteitag geht am Dienstag mit der Neuwahl des Zentralkomitees zu Ende. Die knapp 2300 Delegierten werden auch das ideologische Erbe von Staats- und Parteichef Xi Jinping über den "Sozialismus chinesischer Prägung für eine neue Ära" in die Parteiverfassung aufnehmen. Er wird damit zum führenden Vordenker der Partei erhoben. Am Mittwoch stellt der "starke Mann Chinas" die neuen Mitglieder seines engsten Führungszirkels vor.


Quelle:
dpa