Chefdiplomat des Papstes erinnert an Holodomor vor 90 Jahren

Hungersnot in der Ukraine

Der Chefdiplomat des Papstes, Kardinal Pietro Parolin, hat an die Hungerkatastrophe in der Ukraine vor 90 Jahren erinnert. Der Holodomor sei ein schreckliches Kapitel in der Geschichte der Ukraine gewesen, so wie der aktuelle Krieg.

Denkmal in Kiew erinnert an die Opfer des Holodomor / © Drop of Light (shutterstock)
Denkmal in Kiew erinnert an die Opfer des Holodomor / © Drop of Light ( shutterstock )

Das sagte der Kardinalstaatssekretär laut Vatican News bei einem Gottesdienst am Donnerstagnachmittag in Rom. Angesichts des gegenwärtigen Krieges gedachte Parolin der zahlreichen Opfer und der enormen Zerstörungen, "die in den bevorstehenden Wintermonaten noch größer werden dürften".

Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin / © Lola Gomez/CNS photo (KNA)
Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin / © Lola Gomez/CNS photo ( KNA )

Hungernot unter Stalin

Der Begriff "Holodomor" steht für die Hungersnot in der Ukraine unter dem damaligen sowjetischen Diktator Josef Stalin in den 1930er-Jahren. Mehrere Millionen Menschen starben vor allem 1932/33 und an den Folgen der Katastrophe.

Die Ukraine bemüht sich seit Jahrzehnten um eine internationale Anerkennung des Holodomor als Völkermord; der Vatikan und einige andere Staaten haben sich dieser Deutung bereits angeschlossen.

Gedenkgottesdienst in Rom

Bei dem Gedenkgottesdienst in der Kirche Sant'Andrea della Valle konzelebrierten der Leiter der Vatikanbehörde für die katholischen Ostkirchen, Kardinal Claudio Gugerotti, und der Apostolische Exarch der ukrainisch griechisch-katholischen Kirche in Italien, Bischof Dionisio Lachovicz. An der Feier nahm unter anderen der ukrainische Botschafter am Heiligen Stuhl, Andrii Jurasch, teil.

Quelle:
KNA